"Der viele Regen ist allemal besser für die Trauben, als die trockenen und sehr heißen Sommer in den Jahren davor", sagt Jörg Bayer vom Weingut Martinspforte im Donnersbergkreis. Der Winzer muss es wissen, seit 40 Jahren arbeitet er in seinen Weinbergen und das in sechster Generation.
Trotz Mehltau wird eine reiche Ernte im Donnerbergkreis erwartet
Natürlich habe er durch den Regen mehr Arbeit. "Nicht nur die Reben wachsen dank dem vielen Wasser von Oben gut, auch andere Pflanze und leider auch Pilze", erklärt Bayer. Jedoch habe man Pflanzenerkrankungen wie Mehltau gut in Schach halten können. "Ein bisschen Schwefel und Kupfer und schon geht es den Pflanzen wieder gut", lacht der Winzer.
Die Winzer an der Weinstraße in der Südpfalz hatten damit mehr zu kämpfen. Auch Martina Wick vom Weingut Wick im Zellertal sagt, dass sie wegen des Regens in diesem Jahr viel Arbeit hatten. Umso mehr freut sich die Winzerin auf den neuen Weinjahrgang. "Die letzte Spritzung haben wir schon erledigt und sind mit der Qualität der Trauben sehr zufrieden."
Keine Ernteausfälle wegen Hagel
Das unbeständige Wetter habe der Winzerin zwar so manche Sorgesfalte auf die Stirn gezaubert. Jedoch sind das Zellertal, wie auch der gesamte Donnersbergkreis in diesem Jahr bisher von Hagelschäden verschont geblieben. Damit müssen die Winzer nicht wie ihre Kolleginnen und Kollegen in der Südpfalz mit großen Einbußen bei der Traubenlese rechnen.
Wie die anderen Winzer aus der Westpfalz begrüßt Stephan Schwedhelm vom gleichnamigen Weingut im Zellertal besonders die voraussichtlich späte Weinlese im September. In den vergangenen heißen und trockenen Jahren mussten die Winzer schon im August im Weinberg so richtig die Ärmel hoch krempeln und das bei richtig heißen Temperaturen. "Durch die vermutlich kühleren Temperaturen, wird die Erntephase sicherlich nicht so anstregend, wie in den Jahren davor", schätzt Schwedhelm.
Weingüter im Westen der Pfalz sind mit Absatz noch zufrieden
Zwar schauen die Winzer aus der Region besorgt darauf, dass der Weinabsatz in Deutschland stagniert. Jedoch seien ihre Betriebe von der allgemeinen Marktentwicklung nicht bedroht. "Weine im hohen Preissegment werden gerade seltener von unseren Kunden gekauft", erklärt Martina Wick. Jedoch liege das auch ein wenig an der Jahreszeit. "Im Sommer schmeckt ein leichter Wein einfach besser, als einer, der anspruchsvoll im Fass ausgebaut wurde."