Auf der Bahnstrecke zwischen Kaiserslautern und Neustadt an der Weinstraße sind am Montag zeitweise keine Züge gefahren, weil ein Stellwerk in Hochspeyer technische Probleme hatte. Zwischen Pirmasens und Landau fallen am Montag Züge aus, weil Personal krank ist. Und schon am Wochenende gab es rund um Zweibrücken zahlreiche Zugausfälle.
Probleme und Zugausfälle rund um Kaiserslautern häufen sich
Diese Liste ließe sich problemlos weiterführen. Kaum ein Tag vergeht, an dem die Bahn nicht kurzfristig irgendwelche Verbindungen in der Westpfalz absagen muss. Aber warum bekommt die Bahn diese Probleme nicht in den Griff? Eine Sprecherin der Bahn hat dem SWR ausführlich geantwortet.
Bahn versucht Personalproblem zu lösen
In den vergangenen fünf Jahren hat die Bahn nach eigenen Angaben deutschlandweit etwa 130.000 neue Mitarbeiter eingestellt. Es sei allerdings schwierig Fachkräfte anzuwerben und auch dauerhaft zu halten, sagt die Sprecherin. Besonders die Arbeit in Stellwerken sei hochspezialisiert - noch dazu gebe es große Unterschiede beim technischen Stand in den einzelnen Werken. Es sei deshalb dringend nötig, die Leit- und Sicherungstechnik flächendeckend zu digitalisieren.
Nicht jeder Mitarbeiter kann in jedem Stellwerk arbeiten
Denn nicht jeder Stellwerks-Mitarbeiter kann an jedem Standort arbeiten. 670 Fahrdienstleiter sind aktuell in Rheinland-Pfalz im Dienst. Sie müssen aber auf die jeweilige Stellwerkstechnik und die Besonderheiten der Region eingearbeitet sein, damit sie in einem Stellwerk arbeiten dürfen. Bis neues Personal geschult sei, dauere es im besten Fall mindestens acht Monate. Die komplette Ausbildung geht sogar drei Jahre. Deshalb seien kurzfristige Krankmeldungen auch so schwer aufzufangen, sagt die Bahn-Sprecherin.
Viele Krankmeldungen führen zu Zugausfällen
Neben einem hohen Krankenstand in den Stellwerken, der nur schwer abzufangen ist, kommen auch noch viele Krankmeldungen bei den Lokführern hinzu. Das verschärfe das Problem. So musste beispielsweise schon das Angebot im Regionalverkehr auf einigen Linien in der Südpfalz ausgedünnt oder bis Ende des Jahres sogar komplett eingestellt werden.