Die Köpfe liegen im Nacken. Hochkonzentriert blicken Bernhard Paul und seine Begleiter in ihre Ferngläser. "Frucht: 1", murmelt der Förster vor sich hin. "Eine ordentliche Kiefer, die sieht gut aus." Die Forst-Teams sammeln Daten für den Waldzustandsbericht.
Forst-Teams untersuchen Bäume in RLP
Bereits zum 41. Mal wird der Waldzustand in Rheinland-Pfalz erfasst. Zehn Forst-Expertinnen und Experten ziehen durch die Wälder, kontrollieren Baumkronen oder Schädlingsbefall und tragen dann die Daten zusammen. Knapp 4000 Bäume werden sie in den kommenden drei Wochen an bestimmten Kontrollpunkten untersuchen.
Wie geht's dem Wald? "Schlecht", bringt es Friedrich Engels von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt auf den Punkt. In den vergangenen Jahren habe vor allem die Trockenheit und unterschiedlicher Schädlingsbefall den Wäldern geschadet. Der Pfälzerwald sei als Mischwald immerhin noch etwas widerstandsfähiger.
In diesem Jahr hätten die Bäume immerhin von den vielen Niederschlägen profitiert.
Aber wie genau es dem Wald in RLP geht, dürften erst die Erhebungen der nächsten Wochen zeigen.
Ein zentrales Ziel des Waldzustandsberichts: Die Forst-Experten wollen vergleichbare Ergebnisse erzielen. Vergleichbar von Jahr zu Jahr und auch von Region zu Region. "Heute untersuchen unsere Teams alle die gleichen `Probebäume´", sagt Engels. Am ersten Tag stimmen sich also die fünf Teams hier im Pfälzerwald ab, damit sie bei der Erhebung einheitlich vorgehen.
Forst-Teams aus Luxemburg kommen nach Trippstadt
Doch vor Ort im Wald bei Trippstadt sind auch Teams aus dem Saarland, wie Förster Bernhard Paul. Auch mit den übrigen Bundesländern stimmt sich Engels und sein Team ab. Selbst aus Luxemburg kämen Forst-Teams hier her.
Wie ernst es um den Wald steht, zeigt sich an vielen Stellen.
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Förster Bernhard Paul deutet auf einen Baum vor sich. Die "Kiefer Nummer 8" ragt kahl in die Höhe. "Der Baum ist abgestorben, hat 100 Prozent Nadelverlust", sagt Paul und macht sich auf seinem Klemmbrett eine Notiz.
Immer wieder kommt es vor, dass die Forst-Experten einen vorher festgelegten Baum kontrollieren sollen, und dann keinen oder nur noch den abgestorbenen Rest eines Baumes entdecken. Auch ein Ergebnis, das in den Waldzustandsbericht 2024 in für Rheinland-Pfalz einfließen wird.