Seit der Gründung im Jahr 1999 hat sich bei Mobotix in Winnweiler im Donnersbergkreis einiges getan. Nach 25 Jahren ist man ein weltweit erfolgreiches Unternehmen, das nicht nur Überwachungskameras produziert, sondern auch die Software für diese intelligenten Kamerasysteme entwickelt, heißt es bei Mobotix. Nicht nur hier in der Pfalz kommen diese zum Einsatz, sondern unter anderem auch in Asien und Amerika.
In den vergangenen 25 Jahren habe sich viel geändert, erklärt Klaus Kiener, Mobotix-Finanzvorstand. "Das Wichtigste bei uns ist jetzt eigentlich die Software-Entwicklung, die Bildauswertung und die Bildanalyse." Bedeutet: Bei Mobotix werden zwar auch die Gehäuse für die Kameras mitentwickelt, aber fokussieren wolle man sich jetzt vor allem auf die Software, die die Mobotix-Überwachungskameras Schritt für Schritt durch Künstliche Intelligenz (KI) bei der Bildanalyse verbessern soll.
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Mobotix: Intelligente Videoüberwachung durch KI
Bei Mobotix spricht man deshalb auch lieber von "Computer mit Augen" als von Sicherheitskameras. Und in gewisser Weise ist dies auch ein zutreffender Begriff für die Mobotix-Kamerasysteme. Denn im Donnersbergkreis werden nicht nur Überwachungskameras produziert, die Bilder wiedergeben oder aufnehmen. Die Kameras können diese Bilder gleichzeitig analysieren und bestimmte Handlungsempfehlungen abgeben.
Ein Beispiel hierfür wären Kameras in Parkhäusern, die die Autokennzeichen speichern und später wiedererkennen. Mobotix produziert aber auch Thermalkameras, also Wärmebildkameras, die in der Industrie eingesetzt werden, um Brände zu verhindern. Die Thermalkameras können erkennen, wann Maschinen überhitzen und lösen dann einen Alarm aus.
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Sicherheitskameras schlagen Alarm, wenn Patient aus Bett fällt
Klaus Kiener erzählt, dass die Corona-Zeit für das Unternehmen Segen und Fluch zugleich war. Einerseits sei 2021/22 das bisher schlechteste Geschäftsjahr für das Unternehmen gewesen. Andererseits habe man zu Beginn aufgrund der Pandemie den Gesundheitsbereich für sich entdeckt und begonnen Sicherheitskameras für Krankenhäuser oder Pflegeheime zu entwickeln.
Das Besondere: Diese Kameras können erkennen, wenn ein Patient beispielsweise aus dem Bett fällt und schlagen dann automatisch Alarm. Auf diese Art könne beispielsweise auch das Pflegepersonal entlastet werden, sagt Mobotix-Marketingchefin Svenja Meisenheimer. Passenderweise wird diese entwickelte Mobotix-Kamera für das Gesundheitswesen auch "NurseAssist" von Mobotix genannt.
Mobotix-Kameras: Vom Betze bis in die Antarktis
Die Überwachungskameras sind auch hier in der Region in verschiedenster Weise eingesetzt. Bei der Zentralen Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK) sind beispielsweise Thermalkameras von Mobotix im Einsatz. "Da wird durch die Kameras im Verbrennungsprozess des Mülls sichergestellt, dass die Temperaturen nicht zu hoch gehen und kein Brand entsteht", erklärt Svenja Meisenheimer.
Außerdem sind die Kameras auch im Fritz-Walter-Stadion auf dem Betze installiert. Im Japanischen Garten in Kaiserslautern haben die Mobotix-Kameras vor allem einen praktischen Grund. Dort kann die Kirschblüte über Mobotix-Kameras online mitverfolgt werden.
Kameras von hier beobachten Pinguine am Südpol
Aber auch in weiter entfernten Regionen der Welt werden ihre Kameras verwendet, so das Donnersberger Unternehmen. Da die Mobotix-Kameras sehr gut Minustemperaturen aushalten, werden sie in der Antarktis bei einer Pinguin-Forschungsstation benutzt. In Italien sichern Mobotix-Kameras unter anderem das komplette archäologische Gelände der Stadtruine Pompeji. "Um hier die archäologische Stätte vor Vandalismus zu sichern", sagt Meisenheimer. Für Sicherheit sorgen die Kameras aus der Pfalz außerdem auch schon länger in der Bibliothek in Vatikanstadt.
Internationales Team bei Mobotix im Donnersbergkreis
Mobotix beschäftigt derzeit knapp 300 Mitarbeiter, auch im Ausland. Die meisten davon sind jedoch direkt im Mobotix-Hauptsitz in Winnweiler beschäftigt. Das Unternehmen ist stolz auf sein Qualitätsmerkmal - Made in Germany. Das Team hinter den Überwachungskameras und deren Software ist jedoch international. Insgesamt 33 Nationen sind in dem Unternehmen vertreten.