Der Kranbauer Tadano will ein Werk in Zweibrücken schließen.

Betriebsrat und Politik tauschen sich zudem aus

Heimlich Werkshallen und Maschinen gefilmt? Tadano dementiert Vorwürfe

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Nach dem Vorwurf, der Zweibrücker Kranbauer Tadano würde heimlich Werkshallen und Maschinen filmen, um sie in anderen Werken nachzubauen, hat sich nun das Unternehmen geäußert. Es dementiert die Vorwürfe.

Tadano will mit den Videoaufnahmen nach eigenen Angaben 3D-Modelle seiner Werke erstellen. Gefilmt werde nicht nur in Zweibrücken, sondern an allen Standorten. Die Vermessung sei zum einen wegen Steuern und Versicherungen wichtig. Zum anderen sollen die 3D-Modelle helfen, die Werke zu optimieren. Etwa für neue Maschinen und wie groß die sein können.

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Der Betriebsrat sei über die Filmaufnahmen, die überwiegend spät abends stattfinden, informiert. Dem widerspricht der Zweibrücker Betriebsratsvorsitzende allerdings vehement – er sei nicht informiert worden. Die Filmaufnahmen hatten bei der Belegschaft für Verunsicherung gesorgt und den Vorwurf bestärkt, dass Tadano Know-How von Zweibrücken in andere Werke abziehen will.

Betriebsrat und Politik tauschen sich zu Werk Zweibrücken aus

Vertreter von IG Metall und der Tadano-Betriebsrat haben derweil am Mittwoch gemeinsam mit dem Zweibrücker Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) das Arbeitsministerium in Mainz besucht. Bei dem Treffen ging es um die drohende Schließung des Kranwerks auf dem Zweibrücker Flughafengelände.  

Zweibrücken

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Das Treffen war laut Wosnitza vor allem ein informeller Austausch, um das Arbeitsministerium auf den aktuellen Stand – aus Sicht des Betriebsrats – zu bringen. Zudem habe das Arbeitsministerium seine Hilfe angeboten, zwischen den zerstritten Verhandlungsparteien zu vermitteln.

Tadano: Schließung eines Werkes "einzige Möglichkeit"

Anfang des Jahres hatte Tadano angekündigt, sein Werk auf dem Zweibrücker Flughafengelände (Werk Wallerscheid) zu schließen. Seitdem streiten IG Metall, Betriebsrat und das Unternehmen über den Abbau von 400 Arbeitsplätzen. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, die Zukunft beider Zweibrücker Werke aufs Spiel zu setzen.

Die Pläne, das Werk zu schließen, hat die Geschäftsführung bei einer heutigen Betriebsversammlung noch mal bekräftigt. Immerhin: Geschäftsführung, Betriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall sprechen in dem Konflikt wieder miteinander. Betriebsratschef Eduard Glass hätte sich von der heutigen Versammlung aber deutlich mehr erhofft: "Geld scheint das einzige Thema zu sein. Die Menschen, die Schicksale, die Region und alles, was dazugehört - das ist scheinbar egal", so Glass.

Kommende Woche starten Tarifverhandlungen

Ein Lichtblick bleibt jedoch: Am Dienstag findet das erste Treffen zwischen IG Metall und dem Arbeitgeberverband statt. Dabei hofft Glass auf konstruktive Lösungen, wie die 400 Arbeitsplätze in Zweibrücken erhalten werden können. Das Unternehmen will jedoch weiter an der Schließung festhalten. Die Schließung des Produktionsstandortes Wallerscheid und Entlassungen im Bereich der Produktion sowie im Vertrieb und in der Verwaltung seien die einzige Möglichkeit, das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen, teilt Tadano dem SWR mit.

Tadano will zweites Werk in Zweibrücken erhalten

In einem Schreiben habe die Geschäftsführung aber ein klares Bekenntnis zum Standort Dinglerstraße unterstrichen - und die Bereitschaft bekräftigt, in den Standort zu investieren, um die Produktion von so genannten All-Terrain-Kranen und Gittermast-Raupenkranen "zu wettbewerbsfähigen Bedingungen sicherzustellen", so das Unternehmen.

Auch stehe man für einen konstruktiven Austausch mit dem Betriebsrat zur Verfügung. Der Zweibrücker Oberbürgermeister ruft alle Beteiligten zur Besinnung auf: "Alle haben doch das gleiche Ziel, den Standort zu optimieren und zu erhalten und damit auch die Arbeitsplätze zu retten", sagt Wosnitza.

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SWR