Studieren im Ausland

Ärztemangel in der Pfalz: Stipendium für Medizinstudium in Ungarn die Lösung?

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Junge Menschen aus der Region sollen künftig mit Hilfe von Stipendien in Ungarn Medizin studieren. Die Oberbürgermeister und Landräte in der Westpfalz haben ein solches Programm ins Leben gerufen.

Gerade in den ländlichen Gebieten der Westpfalz ist es oft nicht einfach, einen Arzt zu finden. Immer mehr Hausärzte finden keinen Nachfolger und geben daher ihre Praxen auf, wenn sie in Pension gehen. Die Kommunen versuchen dabei Abhilfe zu schaffen und zum Beispiel medizinische Versorgungszentren einzurichten. Junge Ärzte zu überzeugen, aufs Land zu gehen und hier beispielsweise Hausarzt zu werden, ist jedoch schwer.

Ärzte mit Leib und Seele für die Westpfalz gesucht

Die Oberbürgermeister und Landräte aus der Westpfalz haben daher ein Programm ins Leben gerufen, um motivierten jungen Menschen ein Medizinstudium zu ermöglichen. Überdurchschnittlich gute Schulnoten sind dabei nicht entscheidend. Vielmehr sollte Arzt der Traumberuf der jungen Menschen sein. Es gehe darum, empathisch zu sein und für den Arztberuf zu brennen, so die Landräte und Oberbürgermeister. Und: die Studienanwärter aus der Westpfalz sollten Lust haben, nach dem Abschluss auch hierzubleiben.

Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern
Das Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern unterstützt die Initiative der Landräte und Oberbürgermeister. Eine Kooperation mit der Universität in Ungarn besteht nach Angaben des Klinikums schon seit längerer Zeit.

Medizinstudium in Ungarn - danach langfristig zurück in die Pfalz

Um Nachwuchsärzte in die Region zu bekommen, sollen bis zu 16 junge Leute aus dem Westen der Pfalz jedes Jahr ein Medizinstudium im ungarischen Pècs beginnen. Die medizinische Fakultät an der dortigen Universität hat nach Angaben der Landräte und Oberbürgermeister einen hervorragenden Ruf. Das Studium kann dann sowohl auf ungarisch und englisch als auch komplett auf deutsch absolviert werden. Die Studiengebühren von 15.000 Euro pro Studienjahr wollen Sponsoren aus der Region finanzieren.

Studenten unterschreiben Vertrag

Die Studenten können sich den Initiatoren zufolge entweder für ein Teil- oder ein Vollstipendium entscheiden. Allerdings müssen sie dafür eine Gegenleistung erbringen. Bei einem Teilstipendium wird die Hälfte der Studiengebühren übernommen und die jungen Menschen sichern ihrerseits zu, nach dem Abschluss drei Jahre lang als Assistenzarzt einer beliebigen Fachrichtung in der Westpfalz zu arbeiten. Bei einem Vollstipendium mit Übernahme der kompletten Studiengebühren sollen die jungen Menschen drei Jahre als Haus- oder Amtsarzt in der Region tätig sein.

Kooperation mit dem Westpfalz-Klinikum

Ausgesucht haben die Landräte und Oberbürgermeister aus der Westpfalz die Universität in Ungarn unterdessen aus einem bestimmten Grund. Das Westpfalz-Klinikum arbeitet nach Angaben seines Geschäftsführers schon länger mit der Uni in Pècs zusammen und das sehr gut. Seit 2004 gebe es dort ein Medizinstudium in deutscher Sprache und die Ausbildung von Nachwuchs-Medizinern erfolge auf hohem Niveau.

Bewerben können sich Interessierte ab sofort auf einer eigens dafür eingerichteten Internetseite. Sie wird von der Kreisverwaltung Kusel federführend betrieben. Bewerbungsfrist ist der 30. Juni.

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SWR