"Leider hat eine Seniorin aus dem Landkreis einem völlig fremden Mann einen sechsstelligen Geldbetrag in die Hand gedrückt." Aus dieser Mitteilung der Polizei in Kaiserslautern wird sofort deutlich, wie fassungslos die Beamten sind. Aller Warnungen zum Trotz muss die 81-Jährige aus der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn allerdings extrem erschrocken sein, als am Donnerstagnachmittag ihr Telefon klingelte.
Schock für Frau im Kreis Kaiserslautern: Enkelin soll tödlichen Unfall verursacht haben
Ein angeblicher Polizist - so die richtige Polizei - erklärte der Seniorin, ihre Enkeltochter habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Dabei sei eine Radfahrerin mit zwei Kindern ums Leben gekommen und die Enkelin der Angerufenen deswegen festgenommen worden. Im nächsten Moment übernahm dann ein vermeintlicher Staatsanwalt den Hörer und forderte 173.000 Euro Kaution. Dann komme die Enkeltochter der Seniorin wieder auf freien Fuß.
Die 81-Jährige glaubte laut Polizei die Geschichte zunächst und ließ sich so lange in das Gespräch verwickeln, bis ein fremder Mann vor ihrer Tür stand. Die ältere Frau habe tragischerweise ihr jahrelang zusammen gespartes Geld bar zu Hause gehabt und die 168.000 Euro dem Abholer übergeben.
Erst dann, als der Unbekannte mit dem gesamten Geld weg war, meldete sich die Seniorin bei ihrer Familie und der Betrug flog auf. Der Polizei zufolge allerdings zu spät: Der Betrüger sei mit den Ersparnissen der Westpfälzerin längst über alle Berge gewesen.
Die Kriminalpolizei in Kaiserslautern versucht den Mann nun zu ermitteln. Er soll zwischen 30 und 35 Jahre alt, schlank und gepflegt sein. Auf das Opfer habe er außerdem ein europäisches Erscheinungsbild gehabt und eine Kopfbedeckung getragen. Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 0631 369 2620 entgegen.