Mit Fußballeinsätzen kennt sich Ralf Klein aus. Seit über 25 Jahren begleitet er als Polizist die Spiele des 1.FC Kaiserslautern. Zunächst selbst als Bereitschafspolizist im Einsatz, leitet er heute die Polizeidirektion in Kaiserslautern und außerdem zahlreiche FCK-Einsätze. Mit Schalke 04 und Hertha BSC kommen zur neuen Spielzeit zwei Mannschaften, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit viele Anhänger zu den Spielen gegen Kaiserslautern mitbringen werden. Dementsprechend ist auch die Polizei gefordert. Beunruhigt ist Ralf Klein deshalb keineswegs: "Da ändert sich im Prinzip nichts. Das Fritz-Walter-Stadion wird an der gleichen Stelle stehen. Wir werden analysieren, wie die Gästefans anreisen und mit wem wir zu rechnen haben und wie diese auch zu den FCK-Fans stehen."
Kritik an Polizeieinsätzen bei FCK-Spielen
Im Gespräch mit dem SWR blickt Klein auch noch mal auf die vergangene Saison zurück und zieht Bilanz: "Aus meiner Sicht ist die ganze Saison gut gelaufen. Wir waren in der Lage, alle Spiele sicher ablaufen zu lassen, so dass die Beeinträchtigungen auf ein Mindestmaß reduziert werden konnten."
Dennoch hagelte es wegen einiger Einsätze aus der FCK-Fanszene Kritik. Vor allem wegen des Einsatzes im Rahmen des FCK-Heimspiels gegen Fortuna Düsseldorf. Die Vorwürfe: Unverhältnismäßig viele Kräfte im Einsatz, zu lange Sperrungen um den 11-Freunde-Kreisel, außerdem hätten Unbeteiligte Pfefferspray abbekommen.
"Verhängte Alkoholverbote und bis zuletzt ein völlig überzogener Pufferblock im Stadion zeigen deutlich, dass die Einsatzleitung in Person von Ralf Klein nicht gewillt ist, auf andere Einschätzungen mit mehr Expertise (beispielsweise durch Vertreter des FCK) zu hören und agiert wohl einfach nach dem Motto: Viel hilft viel", heißt es in einem öffentlichen Schreiben.
Ralf Klein weist die Vorwürfe zurück. Bis heute sei keine Anzeige bei der Polizei von Unbeteiligten wegen Körperverletzung eingegangen. Auch die Kräfte würden nicht unnötig eingesetzt: "Wir gehen mit unseren Ressourcen sehr schonend um und versuchen, so effizient wie möglich zu arbeiten". Anhand der Lage werde ein Einsatzkonzept mit dem benötigten Personal erstellt. "Das Personal ist nie zu viel", erklärt Klein. Dennoch hat Klein auch Verständnis für die Fans: "Natürlich kann ich das nachvollziehen. Es ist sicherlich nicht angenehm, von einer polizeilichen Maßnahme betroffen zu sein, aber man muss auch immer die Notwendigkeit und Ursache sehen".
Betzenberg bleibt ein heikles Thema
Das Polizeipräsidium Westpfalz wird deshalb auch in der kommenden Saison an seinem Einsatzkonzept festhalten. Die größte Schwierigkeit, an der sich aber nichts ändern lässt: Der Standort des Fritz-Walter-Stadions. Mitten in der Stadt stellt der Betzenberg die Polizei vor Herausforderungen. Vor Ort gibt es kaum Parkplätze, tausende Menschen ziehen durch die Innenstadt, Staus und Sperrungen sind oft vorprogrammiert. Besonders heikel ist die Phase vor und nach dem Spiel. Dann, wenn die Auswärtsfans von der Bundespolizei vom Hauptbahnhof zum Stadion begleitet werden.
Konzerte und andere Veranstaltungen wesentlich unproblematischer
Vergangene Woche war auch viel los im Fritz-Walter-Stadion. Ausnahmsweise nicht, weil dort Fußball gespielt wurde, sondern wegen Mark Forster. Der gebürtige Lauterer spielte vor knapp 40.000 Fans. Der Startschuss für weitere Konzerte auf dem Betzenberg? Dagegen spricht zumindest aus Polizeisicht nichts, so Ralf Klein: "Wenn wir Fußballspiele mit knapp 50.000 Menschen sicher gestalten können, dann werden wir das auch mit anderen Veranstaltungen schaffen."
FCK startet gegen St. Pauli
Mit dem heute veröffentlichten Spielplan der DFL steht nun auch fest, mit wem es der 1.FC Kaiserslautern sportlich zu tun bekommt. Das erste Spiel der neuen Saison auf dem Betzenberg ist gegen den FC St. Pauli. Eine Woche später gastieren die Roten Teufel bei Erstliga-Absteiger Schalke 04. Dann empfängt der FCK den SV Elversberg.