Bei dem Investor handelt es sich um die Firma "Elit" aus Köln. Sie soll den Zuschlag erhalten. Nach Angaben der Stadt Zweibrücken muss jetzt der Insolvenzverwalter den Verkauf des Gebäudes vorbereiten.
Auch die Stadt hat dem Verkauf bereits zugstimmt. Wörtlich hieß es: "Die Stadtverwaltung Zweibrücken hat bei der heutigen Gläubigerversammlung dem Kaufangebot des Interessenten für das ehemalige evangelische Krankenhaus zugestimmt. Nun hoffen wir, dass der Verkauf zügig finalisiert und die Pläne des Investors ebenfalls bald umgesetzt werden können."
Große Pläne für ehemaliges evangelisches Krankenhaus
Über den möglichen Kaufpreis herrscht stillschweigen. Laut dem Projektleiter habe man mit dem sechsstöckigen Gebäude auf dem Himmelsberg Großes vor. In die oberen beiden Etagen sollen mehrere jeweils etwa 60 Quadratmeter große Seniorenwohnungen gebaut werden. Alle sollen jeweils zwei Zimmer haben. Außerdem sind Gemeinschaftsräume und ein separater Zugang über einen eigenen Fahrstuhl geplant. Das Flachdach soll zu einer riesigen Dachterrasse samt Kaminzimmer umgebaut werden.
Seniorenwohnungen und Pflegeplätze geplant
In den Stockwerken darunter sollen zudem 84 Pflegeplätze für Senioren entstehen. Auch für die Wohnungen in den oberen beiden Stockwerken sollen Pflegeleistungen angeboten werden - auf Wunsch und individuell buchbar. Außerdem soll eine Wohngruppe zur Intensivpflege von Demenzkranken und ein Hospiz in das Gebäude einziehen. Das gesamte ehemalige Krankenhaus soll komplett saniert und energetisch auf den neusten Stand gebracht werden.
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MVZ in Zweibrücken geplant
Im Erdgeschoss soll ein Medizinsiches Versorgungszentrum (MVZ) entstehen mit verschiedenen Fach- und Hausärzten. Unter anderem mit einen Radiologen, Augenarzt, einem Chirurgen und einer großen sportmedizinischen Klinik. Dazu seien noch eine Apotheke und eine Ladenpassage geplant: mit Friseur, Fußpflege und einem kleinen Supermarkt für den täglichen Bedarf der dort wohnenden Senioren. 40 Millionen Euro sollen in den Umbau fließen – 200 Arbeitsplätze sollen entstehen.
Kapelle kann weiter genutzt werden
Die Kapelle soll nicht groß angerührt werden. Die kann laut dem Projektleiter weiterhin - wie bisher - als Veranstaltungsort für Lesungen, Konzerte oder Kunstausstellungen genutzt werden.
Zweibrücker OB begrüßt die Pläne des Investors
"Die Vorstellung im Stadtrat war beeindruckend, denn vieles, was umgesetzt werden soll, ist in Zweibrücken dringend gesucht", sagt Oberbürgermeister Wosnitza (SPD). Er mahnt aber auch zur Besonnenheit: "Wir befinden uns noch am Anfang des Prozesses und hoffen natürlich, dass das Projekt wie vorgestellt umgesetzt werden kann."
Vorheriger Investor Helexier insolvent
Zuletzt hatte die Stadt mit dem vorherigen Investor durchweg schlechte Erfahrungen gemacht. Auch da gab es große Pläne für eine Privatklinik, die dann aber Insolvenz anmelden musste. Die Pläne des möglichen neuen Investors aus Köln klingen ebenfalls ambitioniert. Nach eigenen Aussagen hat er auch Erfahrung mit etwa einhundert Immobilien in seinem Bestand - medizinische Einrichtungen sind da bisher aber nicht dabei. Auch einen Internetauftritt der "Elit Medical Care" gibt es noch nicht.
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