Trotz Hochschulabschluss viel zu wenig Gehalt, unbezahlte Überstunden und befristete Arbeitsverträge - so sieht bei den wissenschaftlichen Mitarbeitern und studentischen Hilfskräften die Realität aus. Und damit muss Schluss sein, sagen sie und sind am Montag mit Trillerpfeifen und Plakaten in Kaiserslautern, aber auch in Mainz, Trier und Saarbrücken zum Protest aufgeschlagen. Ihr Motto: "Schluss mit prekärer Wissenschaft".
Uni Kaiserslautern: Zu wenig Geld und Regen in der Mensa
Die Gewerkschaften ver.di und GEW fordern konkret 10,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten. Mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Speziell an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität (RPTU) in Kaiserslautern gibt es außerdem weitere Missstände: In die Mensa regne es schon seit Monaten rein, erzählen uns Studenten. Außerdem seien viele Fenster undicht.
Mitarbeiter der RPTU sind wegen Überstunden am Limit
Gleichzeitig beklagen die wissenschaftlichen Mitarbeiter und Hilfskräfte, dass die Bildung leidet. Wer sich wegen seines befristeten Vertrags ständig Sorgen um seinen Job mache, könne nicht gut unterrichten. Das gelte auch für die Mitarbeiter, die wegen Nachtarbeit und Überstunden irgendwann erschöpft seien.
Handel und Beschäftigte der Airbase Ramstein bei Demo dabei
Unterstützung bekamen die Wissenschaftler bei ihrem Protest in Kaiserslautern von zwei komplett anderen Branchen: Mitarbeiter aus dem Handel und Angestellte des US-Militärs haben sich der Kundgebung angeschlossen - auch für die versucht die Gewerkschaft ver.di nämlich schon seit Monaten, mehr Geld auszuhandeln.
Um das nochmal deutlich zu machen, haben am Montag zum Beispiel die nicht-militärischen Mitarbeiter der Airbase Ramstein gestreikt. Aber auch in mehreren Einkaufsläden und Supermärkten hat sich der Streik bemerkbar gemacht - indem es etwa an der Kasse länger als sonst gedauert hat.