Vereinzelt gibt es in der Westpfalz spezielle Löschteiche. Das sind kleine Gewässer, die extra dafür angelegt wurden, um im Falle eines Waldbrandes schnell an Löschwasser zu kommen. Diese Teiche haben aber einen großen Nachteil, berichtet die Kaiserslauterer Forstamtsleiterin Dorothea Lehmann: "Ein Löschteich bringt leider gar nichts, wenn er nach sechs Wochen Hitze nur noch aus einem Pfützchen besteht, aus dem die Feuerwehr nur noch Schlamm pumpt." Deshalb sprechen sich die Forstämter für Alternativen aus.
Löschwasser-Quellen der Zukunft
Natürlich gibt es in der Westpfalz auch zahlreiche Wooge, Weiher und Bäche, aus denen bei einem Brand Löschwasser entnommen werden kann. Zum Beispiel aus dem Ohmbachsee bei Kusel, der Wieslauter im Dahner Felsenland oder dem Retzbergweiher bei Sippersfeld. Doch auch diese Gewässer sind in den Sommermonaten gestresst und drohen langfristig teilweise auszutrocknen.
Besonders gefährdete Gebiete im Pfälzerwald müssten deshalb mit Hydranten, Wasserleitungen oder Zisternen ausgestattet werden, teilen die Forstämter Donnersberg, Kusel, Kaiserslautern und Hinterweidenthal mit. Bei einem Waldbrand komme die Feuerwehr dann schnell an Wasser und die umliegenden Gewässer blieben verschont. Solche Löschwasserentnahmestellen werden sogar vom Land finanziell unterstützt, teilt das Kuseler Forstamt mit.
Brandschutz muss sich an Pfälzerwald anpassen
Der Waldbrand zwischen Pirmasens und Rodalben hat gezeigt, dass die Feuerwehr oft Brände im unwegsamen Gelände löschen muss. "Der Brandschutz müsse sich auch geräte- und fahrzeugtechnisch an die bewaldeten Mittelgebirgslagen anpassen", erklärt Michael Grünfelder vom Forstamt Hinterweidenthal. Der rheinland-pfälzische Landtag debattiert am Nachmittag darüber, wie Feuerwehr und Katastrophenschutz im Land auf Waldbrände vorbereitet sind.
Pfälzerwald vor Waldbränden eigentlich gut geschützt
Der Pfälzerwald gilt übrigens nicht als grundsätzlich "waldbrandgefährdet". Durch seine Mischwaldstruktur mit vielen Laubbäumen breiten sich Feuer sehr viel schwerer aus als in Nadelwäldern, erklärt Tobias Stubenazy, Waldschutzbeauftragter der Landesforsten. Neun von zehn Waldbränden sind ihm zufolge durch den Menschen verursacht. Deshalb müsse vor allem auf Prävention gesetzt werden. "Für mich ist es völlig unverständlich, wenn ich sehe, dass Leute Zigaretten-Stummel aus einem Auto werfen. Das darf einfach nicht sein", schimpft Stubenazy.
Donnersbergkreis will Waldbrand-Konzept
Am Donnerstagabend findet in Kirchheimbolanden ein Treffen zum Thema Waldbrandgefahr statt. Alle Wehrleiter, die Leitung des Brand- und Katarophenschutzes und das Forstamt beraten dann, wie künftig bei Waldbränden vorgegangen werden soll und ob es sinnvoll wäre, neue Löschwasserentnahmestellen in der Region einzurichten.
Kritik aus der Südwestpfalz
Im Vorfeld der gestrigen Landtagsdebatte über Waldbrände kritisierte der Kreisfeuerwehrverband Südwestpfalz die Regierung für ihren Umgang mit Katastrophenschutz. Insgesamt stünden zu wenig Mittel für Anschaffungen der Feuerwehr zur Verfügung. Ein weiteres Problem mit Blick auf Waldbrände sei, dass Rheinland-Pfalz keine eigenen Löschflugzeuge oder Löschhubschrauber besitze, kritisiert der Verbandsvorsitzende Oster. Der Hubschrauber, der bei dem Brand zwischen Pirmasens und Rodalben im Einsatz war, sei aus Hessen gekommen. Außerdem habe die Feuerwehr zu wenige Fahrzeuge, um große Wassermengen zu transportieren.
Auf diese Vorwürfe hat die Landesregierung reagiert. Die Mittel im Bereich Brand- und Katastrophenschutz in den vergangenen Jahren seien sogar erhöht worden. 2022 beliefen sie sich demnach auf 16,9 Millionen Euro. Außerdem hätten die Feuerwehren insgesamt knapp 10 Millionen Euro für kommunale Bau- und Beschaffungsmaßnahmen bekommen.