Dass ein Politiker bei einer Wahl antritt und schon vorher sagt, dass er nicht gewinnen will, ist relativ selten. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau steht aber dazu.
Grund ist, dass Erik Emich gesundheitlich angeschlagen ist. In den vergangenen Jahren fiel er als Amtsinhaber immer mal wieder längere Zeit aus. Emich will das ja auch durchaus anstrengende Amt des Bürgermeisters deshalb nicht weitere acht Jahre ausüben.
Bürgermeister bei Wahl, um Pensionsansprüche zu sichern
Aber: Wenn der 50-Jährige nicht mehr antritt, verliert er sämtliche Versorgungsansprüche aus seiner Zeit als Beamter. Es würde rein juristisch wie eine Kündigung gewertet. So steht es im rheinland-pfälzischen Beamtenrecht. Wenn Emich antritt, aber nicht gewählt wird, behält er hingegen die Pensionsansprüche.
Emich tritt in Bruchmühlbach-Miesau als unabhängiger Kandidat an
Mit seiner Partei, der CDU, hat er sich deshalb darauf geeinigt, dass sie ihn nicht aufstellt. Stattdessen tritt Marcus Sauter, Emichs Stellvertreter, für die Christdemokraten an. Emich bewirbt sich als unabhängiger Kandidat. Die SPD schickt Christian Hirsch ins Rennen. Sollte Emich trotzdem gewählt werden, müsste er die Wahl annehmen, um seine Ansprüche nicht zu verlieren. Ähnlich wie ihm geht es übrigens auch dem Oberbürgermeister von Frankenthal, Martin Hebich (CDU). Auch er will eigentlich aufhören, tritt aber aufgrund des drohenden Verlusts - zumindest eines Teils seiner Ansprüche - erneut an. Die Wahl dort findet am 25. Juni statt.