"Die beschlossenen Betriebsvereinbarungen waren inhaltlich jetzt doch sehr kompliziert", erklärt Betriebsratsvorsitzende Peter Schmitt. "Jedoch haben wir nun eine Vereinbarung, mit der die Geschäftsführung und der Betriebsrat gut leben können."
Gut zwei Jahre haben die Verhandlungen gedauert. "Besonders positiv sei daran, dass der Stellenabbau bei dem Automobilzulieferer nun ohne betriebsbedingte Kündigungen vorgenommen werden soll", sagt Schmitt. Stattdessen sind unter anderem sogenannte Freiwilligenprogramme und Altersteilzeitmodelle festgeschrieben.
700 Mitarbeiter sollen künftig bei BorgWarner in Kirchheimbolanden arbeiten
Die nun rechtsgültige Betriebsvereinbarung sieht vor, dass bis zum Jahr 2028 das Personal auf 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reduziert wird. Im Zuge der im Jahr 2021 gestarteten Standortstrategie "Kibo 4.0" wurden die Mitarbeiterzahlen bereits von rund 1.600 auf 1.200 reduziert. Dies sei schon unter anderem mit einem Freiwilligenprogramm und Altersteilzeitmodellen sozialverträglich gelungen. Ende dieses Jahres sollen noch rund 1.000 Beschäftigte im Werk des Automobilzulieferers tätig sein. Bis Ende 2028 ist der Abbau von weiteren 300 Stellen geplant.
Auch diese 300 Stellen sollen sozialverträglich abgebaut werden. Der Betriebsratsvorsitzende Schmitt geht davon aus, "dass wir die Hälfte davon über Altersteilzeit oder rentennahe Jahrgänge abbauen können". Andreas Denne, der Werkleiter von BorgWarner in Kirchheimbolanden, zeigt sich im Gespräch erleichtert über den Ausgang der mitunter zähen Verhandlungen.
BorgWarner in Kibo will auf Nachwuchskräfte setzen
"Teil der Vereinbarung ist auch weiterhin auf unsere jungen Menschen im Betrieb zu setzen", sagt Denne. "Wir wollen weiterhin ausbilden in unseren klassischen Berufen für Produktion und Fertigung, es wird aber auch Dualstudierende bei uns geben." Um auf dem Wandel in der Automobilindustrie reagieren zu können, will das Werk zukünftig weniger Mechatroniker und mehr Maschinen- und Anlagenführer ausbilden, sagt Betriebsratsvorsitzender Peter Schmitt.
Aus von Verbrennermotoren sorgte für Schieflage bei BorgWarner
Der Grund für den Stellenabbau liegt laut Denne im Aus von Verbrennermotoren ab dem Jahr 2035. Demnach dürfen nur noch E-Autos oder Autos in den Verkauf, die mit klimafreundlichen, synthetischen Kraftstoffen betankt werden. Das führe zu Umsatzverlusten, weshalb das Unternehmen reagieren müsse. Weitere Themen wie die Energiekrise oder allgemeine Preissteigerungen bekomme BorgWarner ebenfalls zu spüren.