Die Mitglieder des BOS-Netzwerks sind vielen Menschen in Kaiserslautern und Umgebung schon begegnet. Ohne, dass ihnen das vielleicht so bewusst war. Der Vorsitzende des Vereins, Oliver Vollmer, ist beispielsweise Polizist. Er erzählt, was der Verein mit dem vollen Namen "Netzwerk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben" genau macht.
SWR Aktuell: Herr Vollmer, Ihr Benefizkonzert steht an, nicht jeder wird mit dem Namen "BOS" aber etwas anfangen können. Was sagen Sie diesen Menschen?
Oliver Vollmer: Unsere Mitglieder arbeiten für Behörden oder Hilfsorganisationen, die für die Sicherheit und Versorgung in der Westpfalz zuständig sind. Sie kommen zum Beispiel von der Polizei, Feuerwehr, Hunderettungsstaffel, Notfallseelsorge, Bundeswehr, vom Technischen Hilfswerk oder vom Rettungsdienst. Einige sind aber auch vom US-Militär auf der Air Base in Ramstein. Andere arbeiten für den Katastrophenschutz in den Kommunen.
SWR Aktuell: Und was genau sind nun die Aufgaben des BOS-Netzwerks?
Vollmer: Wir beraten als Netzwerk hauptsächlich Behörden, Firmen und Hilfsorganisationen aus der Region. Unsere Mitglieder sind in ihren jeweiligen Gebieten Experten. Sie können bei Fragen oder Problemen zur Sicherheit und Versorgung in der Westpfalz weiterhelfen. Wir kennen die Strukturen und Abläufe, ob bei der Polizei, Feuerwehr oder beim Rettungsdienst. Beispielsweise beraten wir Stadtwerke in der Westpfalz, was sie bei Naturkatastrophen wie Überschwemmungen beachten müssen. Wer ist meine Ansprechperson bei den Einsatzkräften? Wie läuft so ein Einsatz ab? Das sind Fragen, die wir zum Beispiel dann klären.
SWR Aktuell: Gehören nur Einsatzkräfte zu Ihren Mitgliedern?
Vollmer: Natürlich haben wir viele Mitglieder, die bei der Polizei, Feuerwehr oder beim Rettungsdienst arbeiten. Sie können, weil sie eben eine entsprechende Ausbildung haben, als Experten für Fragen zur Verfügung stehen. Das ist aber kein Muss, um bei uns mitzumachen. Bei uns kann grundsätzlich jeder Mitglied werden. Man muss sich nur für unsere Arbeit begeistern können und bereit sein, sich in seiner Freizeit zu engagieren. Wir brauchen zum Beispiel auch Leute, die bei Veranstaltungen helfen, Stände aufzubauen oder die am Grill Bratwürste braten und verkaufen.
SWR Aktuell: Haben Sie als BOS-Netzwerk auch die Einsatzkräfte bei der Flutkatastrophe im Ahrtal unterstützt?
Vollmer: Wir waren nach der Flutkatastrophe im Ahrtal vor Ort, aber nicht im Namen des BOS-Netzwerks. Viele Mitglieder waren dort jeweils für ihre Behörde oder Hilfsorganisationen im Einsatz. Das lief nicht immer reibungslos, viele Abläufe haben nicht gestimmt. Absprachen haben gefehlt. Als BOS-Netzwerk hätten wir bei der Koordinierung der Einsätze mithelfen können, weil wir die entsprechenden Strukturen haben. Wir hatten unsere Hilfe auch angeboten, sie wurde aber abgelehnt.
SWR Aktuell: Ein paar Worte noch zum Benefizkonzert. Worauf können sich die Besucher freuen?
Vollmer: Ich denke, das wird ein toller Abend. Es ist unser erstes Benefizkonzert als BOS-Netzwerk und wir konnten dafür die beiden preisgekrönten Blechbläserensembles „BrassCats“ aus der Westpfalz und „Woodless“ aus Hannover gewinnen. Sie werden bekannte Lieder spielen, von Barock bis Pop, alles ist mit dabei. Außerdem spenden wir die Einnahmen aus dem Konzert an die Notfallseelsorge Pfalz und die Psychosoziale Notfallversorgung von Stadt und Kreis Kaiserslautern. Von daher freue ich mich sehr auf den Sonntag und hoffe auch, dass wir solche Benefizkonzerte in Zukunft häufiger veranstalten können.
Das Konzert findet am Sonntag, 23. April, im Emmerich-Smola-Saal des SWR Studios Kaiserslautern statt. Beginn ist um 17 Uhr.