Das Pfalzklinikum ist zusammen mit dem Westpfalz-Klinikum in Rockenhausen in einem Gebäude. Die psychiatrische Klinik mit Hauptsitz in Klingenmünster hat schon in der Vergangenheit signalisiert, dass sie dort mit den Bedingungen aber nicht wirklich glücklich ist.
Denn für die Behandlung von seelisch erkrankten Menschen brauche es heutzutage andere Räumlichkeiten mit mehr Platz. Deswegen wird neben dem Umbau der bestehenden Räume auch ein Neubau in einem neuen Gewerbegebiet geprüft.
Stadtbürgermeister von Rockenhausen sieht Vorteile in Neubau
Der Rockenhausener Stadtbürgermeisters Michael Vettermann (FDP) würde das begrüßen. "Wir hätten gerne, dass das Pfalzklinikum die Möglichkeit hat, sich zu verbessern. Zukunftsträchtig wäre es meiner Meinung nach nicht, das bislang genutzte Gebäude umzubauen, sondern wahrscheinlich ein Neubau", so Vettermann.
Das Klinikum möchte sich dazu auf eine SWR-Anfrage nicht äußern. Der Grund: Die Entscheidung liege beim rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium. Ein Sprecher des Ministeriums teilt mit, dass eben neben einem Neubau auch ein Umbau des Krankenhausgebäudes in Rockenhausen untersucht wird. Dafür sei eine Machbarkeitsstudie erstellt worden. In Kürze soll es einen gemeinsamen Termin mit Vertretern des Pfalzklinikums und des Westpfalz-Klinikums geben.
Westpfalz-Klinikum verlagert Abteilungen nach Kibo
Das Westpfalz-Klinikum wird seine Abteilungen für Innere Medizin und Geriatrie von Rockenhausen nach Kirchheimbolanden verlagern. Das Pfalzklinikum wiederum könnte dann möglicherweise als Alternative zu einem Neubau auch die dadurch frei werdenden Räumlichkeiten zu einem Umbau nutzen, so der Sprecher.
In Rockenhausen setze das Pfalzklinikum ein Modellprojekt um. Dabei sollen ambulante und stationäre Behandlungen verbunden werden. "Dafür wurde ein geändertes, idealisiertes Raum- und Funktionsprogramm vom Ministerium freigegeben", sagt der Sprecher. Benötigt werde eine Nutzfläche von mehr als 4.300 Quadratmetern. Da ein Neubau oder auch ein Umbau aus Mitteln der Krankenhausfinanzierung gefördert werden soll, sei das Gesundheitsministerium zuständig.
Stadt Rockenhausen will alle Vorgaben für Pfalzklinikum erfüllen
Die Stadt Rockenhausen, das sagt Michael Vettermann, wolle alle Vorgaben für einen Neubau in dem Areal an der Landesstraße 386 in Richtung Dörrmoschel erfüllen. Beispielsweise geht es nach Angaben des Stadtbürgermeisters hier um Themen wie Hochwasserschutz. Die Stadt plant im Bereich Lohwiese seit geraumer Zeit ein Gewerbegebiet.
Gesellschafter sollen mit knapp 63 Millionen Euro helfen Auch Donnersbergkreis stimmt Finanzplan für Westpfalz-Klinikum zu
Bis zu 80 Millionen Euro braucht das Westpfalz-Klinikum bis 2027. Nach dem Stadtrat Kaiserslautern und dem Kreisausschuss Kusel hat auch der Donnersbergkreis den Plänen zugestimmt.
Vettermann sagt aber auch: "Egal ob ein Neubau oder ein Umbau in dem bestehenden Gebäude: Für mich ist es wichtig, dass das Pfalzklinikum in Rockenhausen bleibt." Die Einrichtung sei für die Stadt ein bedeutender Arbeitgeber. Der Ministeriumssprecher teilt dazu mit: Auch wenn das Westpfalz-Klinikum den Standort aufgibt, soll das Pfalzklinikum in Rockenhausen bleiben.
Bei Neubau braucht es Lösungen für Krankenhausgebäude
Sollte das Pfalzklinikum in Rockenhausen neu bauen, würde in ein paar Jahren das große Krankenhausgebäude leerstehen. Hier müssten Lösungen gefunden werden, sagt der Stadtbürgermeister. Am liebsten wäre es ihm, wenn das Thema Gesundheit auch weiterhin eine Rolle in dem Gebäude spielen würde - und dort weitere Arbeitsplätze geschaffen werden.
Der Umzug der Geriatrie und der Inneren Medizin von Rockenhausen nach Kirchheimbolanden ist für das Jahr 2027 vorgesehen. "Bis dahin haben wir in Rockenhausen ein voll funktionierendes Krankenhaus", hatte Geschäftsführer Thorsten Hemmer zuletzt dem SWR gesagt.