Selbst ein Aufnahmestopp macht aus Sicht der ehrenamtlichen Lebensmittelausgabe in Pirmasens nicht wirklich Sinn. "Das bringt nichts, das verlagert das Problem doch nur nach hinten", sagt der Vorsitzende der Tafel, Gerhard Herrmann und erinnert an einen zweiwöchigen Aufnahmestopp in Pirmasens im Sommer. Mehr als 2.200 Menschen melden sich inzwischen bei der Tafel hier. Das seien mehr als doppelt so viele wie vor einem Jahr, so Herrmann.
Die Gründe liegen auf der Hand: Der Krieg in der Ukraine dauert an und es kommen immer mehr Flüchtlinge. Gleichzeitig sind die meisten Lebensmittel extrem teuer geworden. So komme die Hälfte der bedürftigen Kunden aus der Ukraine, berichten die Tafeln in Kaiserslautern und Kirchheimbolanden. Aber auch immer mehr Westpfälzer sähen inzwischen keinen anderen Weg mehr, als zur Tafel zu gehen. "Das sind Leute, die jetzt wirklich nicht mehr zurecht kommen", sagt auch Gerhard Herrmann von der Lebensmittelausgabe in Pirmasens.
Supermärkte spenden weniger Obst und Gemüse
Eine fatale Begleiterscheinung: Wegen der Preissteigerungen in allen Bereichen bekommen die Tafeln seit geraumer Zeit auch immer weniger Obst und Gemüse. Die Supermärkte würden selbst Resttüten mit gerade noch haltbaren Lebensmitteln packen, erklärt der Vorsitzende der Tafel in Pirmasens, Gerhard Herrmann. "Die müssen immer knapper kalkulieren, dass sie noch auf ihren Einkaufspreis kommen. Für uns bleibt da kaum noch was übrig", ergänzt Stefan Opitz von der Tafel in Kaiserlautern.
Kaiserslautern, Pirmasens, Kirchheimbolanden: Tafel sucht dringend weitere Helfer
Was aber würde den Tafeln helfen? Zum einen natürlich Spenden, seien es Lebensmittel oder Geld. Um dem großen Ansturm bedürftiger Menschen gerecht zu werden, suchen die Tafeln vor allem aber auch zusätzliche Mitarbeiter. Konkret, um die Lebensmittelausgaben vorzubereiten und bei den Ausgaben selbst mitzuhelfen, erläutert Gerhard Herrmann in Pirmasens. Aber auch ehrenamtliche Fahrer würden gebraucht.
Wichtig wäre für die ehrenamtlich tätigen Tafeln, dass potentielle Helfer regelmäßig Zeit haben. "Unser Angebot muss verlässlich sein", sagt Stefan Opitz von der Lebensmittelausgabe in Kaiserslautern. Gerade für Renterinnen und Rentner sei die Aufgabe ideal.