Für gewöhnlich Leben in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) auf dem ehemaligen Kasernen-Gelände in Kusel etwa 450 Menschen. Mittlerweile sind es knapp 900. Der rheinland-pfälzische Staatssekretär im Integrationsministerium, David Profit (Grüne), rechnet damit, dass das bis Ende des Jahres noch mehr werden.
"Wir sind mit den Kommunen im Gespräch, weil die Landeseinrichtungen nicht mehr Personen aufnehmen können, als in die Kommunen verteilt werden." In Kusel gibt es Platz für maximal 1.000 Menschen.
Flüchtlinge müssen in Rheinland-Pfalz "enger zusammenrücken"
Die Aufnahmeeinrichtungen des Landes verfügen momentan über eine Kapazität von 7.467 Plätzen. Von diesen sind zurzeit knapp 5.800 Plätze belegt und etwa 1.600 frei. Dass es in den Einrichtungen immer voller wird, "bedeutet auch, enger zusammenzurücken", sagte unlängst Integrationsministerin Katharina Binz (Grüne). Es werde aber alles getan, "es so erträglich zu machen wie möglich".
Flüchtlinge lernen Deutsch in der AfA in Kusel
Deshalb bemüht sich das Land nach eigenen Angaben um sinnvolle Angebote für die Menschen. In der AfA in Kusel hat sich deshalb Staatssekretär Profit ein Bild über den Deutschunterricht für die Geflüchteten gemacht. In einer Klasse erklärte eine Lehrerin Unterschiede von Dativpronomen wie "mir" und "dir".
Bald neue Außenstelle der AfA Kusel auf dem Hahn
Wegen der gestiegenen Zahl von Geflüchteten plant Rheinland-Pfalz für Anfang nächsten Jahres eine weitere Außenstelle der AfA Kusel auf dem Gelände des Flughafens Hahn. Dort sollen voraussichtlich 600 Plätze entstehen. In diesem Jahr fanden bereits mehr als 55.000 Menschen Schutz in Rheinland-Pfalz. Das Land hat seine Aufnahmekapazitäten mehr als verdoppelt, Anfang des Jahres gab es erst 3.300 Plätze.