Erst ein Jahr ist es her, da schloss der Autositzhersteller Adient eine ganze Abteilung am Standort Kaiserslautern. Nun ist das erneut der Fall. Wie eine Unternehmenssprecherin mitteilt, schließt der Konzern im Herbst seine komplette Versuchsabteilung. Das hat den Abbau von 49 Stellen zur Folge.
Adient nennt Digitalisierung als einen Grund für den Stellenabbau
Die Gründe für den Stellenabbau seien vielschichtig, erklärt Sprecherin Claudia Steinhoff. Zum einen spiele die schwierige wirtschaftliche Lage in der gesamten Automobilindustrie eine Rolle. "Autokäufe werden in der Krise aufgeschoben", sagt Steinhoff. Die Nachfrage der Kunden des Autositzherstellers sei sehr schwankend und schwer vorhersehbar. "Es gibt insgesamt eine große Marktunsicherheit. Doch da ist noch ein weiterer Trend – hin zu mehr Digitalisierung."
Produkte wie Autositze würden heute seltener physisch getestet – stattdessen würden Tests virtuell am Computer simuliert. Daher benötige Adient weniger Mitarbeitende in Versuchsabteilungen.
Daher sei es notwendig, die Abteilung am Kaiserslauterer Standort zu schließen. Die noch nötigen Produkttests würden Versuchsabteilungen an anderen Standorten übernehmen.
Betriebsrat will sozial verträglichen Stellenabbau in Kaiserslautern
Nach Angaben der Sprecherin handelt das Unternehmen nun mit dem Betriebsrat und weiteren Arbeitnehmervertretungen aus, wie der Stellenabbau sozial verträglich gestaltet werden kann. Nach Angaben der IG Metall, sollen diese Gespräche bereits in der kommenden Woche beginnen.
Bislang beschäftigt Adiant am Standort Kaiserslautern 340 Mitarbeitende. Nach dem Abbau der 49 Stellen im Oktober ist laut der Sprecherin kein weiterer Stellenabbau in Kaiserslautern oder an anderen Standorten geplant.
Sorgen bei Automobilzulieferer Was ein Stellenabbau bei BorgWarner für Kirchheimbolanden bedeutet
Beim Automobilzulieferer BorgWarner in Kirchheimbolanden steht ein erneuter Stellenabbau im Raum. Das hätte auch Auswirkungen auf die Stadt Kirchheimbolanden sowie die Region.
Neue Jobs für Mitarbeiter an anderer Stelle?
Im April 2022 hatte der Autositzhersteller seinen Musterbau am Standort Kaiserslautern geschlossen. Dadurch gingen 42 Stellen verloren. Nach Angaben einer Sprecherin wurden allerdings keine Kündigungen ausgesprochen, ein Teil der Mitarbeitenden habe das Unternehmen mit Abfindungen verlassen oder sei in Altersteilzeit gegangen. Für andere habe man in einer Transfergesellschaft neue Jobs gesucht. Ähnliches könnte auch bei dem Stellenabbau jetzt möglich sein, sagt Steinhoff.
Nach Angaben der IG Metall wurde der Betriebsrat von den Plänen zum Stellenabbau überrascht. Man befürchte, der gesamte Standort Kaiserslautern könne in Gefahr sein, so ein Sprecher. Er spricht von einem "Sterben auf Raten".