Ihre Stellungnahme übergaben die Jäger am Umweltministerium an Staatssekretär Erwin Manz von den Grünen. Der Landesjagdverband lehnt den Gesetzentwurf ab. Viele Jäger trugen bei der Demonstration orangefarbene Westen und ließen Jagdhörner ertönen.
In einer Mitteilung des Verbandes hieß es unter anderem, dass der vom Ministerium vorgelegte Entwurf eine Fülle von handwerklichen Fehlern mit unabsehbaren Folgen für das Wild, das Jagdwesen und die Grundstückseigentümer beinhalte. Das hätten Juristen und Fachleute bestätigt.
Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) zeigt sich gesprächsbereit
Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) hatte sich zuletzt gesprächsbereit gezeigt, aber auch klargestellt, dass sie den Gesetzentwurf nicht zurückziehen werde.
Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz fordert, der Gesetzentwurf müsse "in die Tonne". Auch von Tierschutzverbänden und der Opposition im Landtag gab es bereits deutliche Kritik an den Gesetzesplänen, die seit Juli bekannt sind.
Viel Kritik bei Tagung der Jäger in Neuwied Jagdverband will neues Jagdgesetz für Rheinland-Pfalz stoppen
In Neuwied haben etwa 300 Jäger aus Rheinland-Pfalz und anderen Bundesländern über das neue Landesjagdgesetz diskutiert. Sie verabschiedeten eine Resolution gegen die Pläne der Landesregierung.
Alle Stellungnahmen zum Gesetzentwurf sollen in Verfahren einfließen
Die Anhörungsverfahren zu dem neuen Landesjagdgesetz liefen noch, erklärte die Umweltministerin. Zudem würden noch einige Stellungnahmen von Verbänden erwartet. Eder versicherte, dass alle Stellungnahmen, Einwendungen und die Ergebnisse der Anhörungen sehr ernsthaft abgewogen und in den weiteren Prozess der Gesetzgebung einfließen würden: "Es ist noch nichts in Stein gemeißelt."
Eder: "Das Ziel des Entwurfes ist absolut richtig"
Bei Gesetzgebungsverfahren sei es normal, dass am Ende etwas anderes herauskomme, so Eder. "Das Ziel des Entwurfes ist absolut richtig", stellte die Ministerin aber klar. Es gehe darum zu verhindern, dass durch zu hohe Wildbestände große Schäden an Bäumen entstehen, weil diese wichtig für die Speicherung von CO2 sind. Vor allem Rehe und Hirsche beißen die Knospen junger Bäume ab und stören diese so in ihrem Wachstum. Am Ende wollen wir "einen klimastabilen Wald stehen haben", so Eder.
Entwurf für neues Landesjagdgesetz Darum soll es künftig mehr Freiheiten für Jäger in RLP geben
Jäger in Rheinland-Pfalz erhalten in Zukunft mehr Freiräume, um die Wildbestände zu regulieren. Der Ministerrat hat den Gesetzentwurf zum Landesjagdgesetz gebilligt.
Auch Jagderlaubnis für Grundstückseigentümer soll auf Prüfstand
Mit die größte Empörung löste beim Landesjagdverband der Plan aus, im neuen Gesetz festzuschreiben, dass auch die Waldeigentümer künftig im von ihnen verpachteten Revier mit jagen können, um die Bäume dort zu schützen. Eder sagte: "Ich dachte, das wäre ein guter Weg." Für dieses Vorhaben habe es aber mit die meiste Kritik gegeben.
Auch hier zeigte sich die Ministerin offen, zu anderen Lösungen zu kommen. "Wir werden alles ausführlich prüfen", so die Grünen-Politikerin. Und fügte hinzu: "Es wird nicht so sein, dass wir nur auf die lautesten Kritiker eingehen." Das darf wohl durchaus als Botschaft an den Landesjagdverband verstanden werden.
Mit der Novelle soll die Jagd stärker auf die in Folge des Klimawandels nötige Walderneuerung ausgerichtet werden. Vor der parlamentarischen Sommerpause im kommenden Jahr soll das Gesetz in den Landtag kommen; in Kraft treten könnte es zum 1. April 2025
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