Stefanie Hubig (SPD)

Kitaplätze in Rheinland-Pfalz

Ministerin Hubig sieht Schwierigkeiten beim Kitaausbau

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Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig sieht Probleme, beim Kitaausbau allen Anforderungen gerecht zu werden. Ein Grund seien veränderte Bedürfnisse der Eltern.

Der Ausbau von Kindergartenplätzen in Rheinland-Pfalz kann nach Ansicht von Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) trotz aller Bemühungen immer noch nicht mit dem wachsenden Bedarf mithalten. Der deutschen Presseagentur sagte die Ministerin: "Bei den Wünschen der Eltern und den Bedürfnissen der Kinder ist es schwer, Schritt zu halten." Eltern schickten ihren Nachwuchs länger in die Kita und die Betreuung der Kinder sei aufwendiger geworden.

Hubig sieht aber auch strukturelle Gründe für den mangelnden Ausbau der Kitaplätze: Viele Jugendämter hätten über die Jahre nicht bedarfsgerecht geplant, sagte die Ministerin. In der Zwischenzeit habe es aber einen Wandel gegeben - auch ausgelöst durch das Kita-Gesetz der Landesregierung.

Viele Stellen nicht besetzt

Für die Bildungsministerin ist das Problem der fehlenden Kita-Plätze aber kein spezifisch rheinland-pfälzisches Thema, sondern betreffe Deutschland insgesamt. Das Kita-Gesetz habe zwar 1.600 neue Arbeitsstellen geschaffen, doch angesichts des Fachkräftemangels fehlten die Menschen, um diese Stellen auch zu besetzen. Trotzdem: Bei den Personalschlüsseln sieht die Ministerin keinen Änderungsbedarf. "Der Personalschlüssel ist, wenn er richtig erfüllt wäre, schon so, dass man da sehr gut mit arbeiten kann." Gleichwohl würden diese Vorgaben immer wieder überprüft und seien nicht in Stein gemeißelt.

Die Bertelsmann-Stiftung war in ihrem Ende November vorgestellten "Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme" zu einem anderen Ergebnis gekommen. Die Studie kam zu dem Schluss, dass drei Viertel der Kinder in rheinland-pfälzischen Kitas in Gruppen mit "nicht-kindgerechten Personalschlüsseln" betreut werden. In Krippengruppen sei eine vollzeitbeschäftigte Fachkraft rechnerisch für 3,7 ganztagsbetreute Kinder zuständig. Die Stiftung empfiehlt derweil ein Verhältnis von eins zu drei. In Kindergartengruppen kommen laut der Studie auf eine Fachkraft rechnerisch 7,9 Kinder bei einer Empfehlung der Stiftung von eins zu 7,5. Um die Bedarfe der Eltern zu decken, fehlen der Studie zufolge in Rheinland-Pfalz rund 27.400 Kita-Plätze.

Herausforderungen in der Stadt und auf dem Land

Hubig sagte zur Arbeit in den Einrichtungen: "Die Heterogenität in den Kitas ist extrem hoch - und zwar wirklich in den Städten genauso wie auf dem Land." Aus diesem Grund gebe man vor, dass es in jeder Kita einen Sprachbeauftragten geben muss und die Sprachfähigkeit der Kinder zukünftig früher erhoben werden solle.

Die Ministerin appellierte an die Träger, die Kommunen, die Jugendämter und das Land, gemeinsam am Ausbau der Kita-Plätze zu arbeiten. Hubig hatte erst kürzlich ein Sonderprogramm mit zusätzlichen 40 Millionen Euro, vor allem für das kommende Jahr, für den Bau oder Ausbau von Kitas angekündigt.

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