Bei früheren Warnstreiks war es vereinzelt zu Problemen bei der Bargeldversorgung an Bankautomaten gekommen. Nach Angaben eines ver.di-Sprechers haben sich Banken und Einzelhandel aber vorsorglich mit Bargeld eingedeckt. So sehen sich auch beispielsweise die Sparkassen in Rheinland-Pfalz gewappnet, wie eine Sprecherin mitteilte. Allerdings: "In Einzelfällen kann es sein, dass Kundinnen und Kunden auf andere Geldautomaten ausweichen müssen."
350 Beschäftigte zum Streik aufgerufen
Von dem zweitägigen Ausstand sind laut Gewerkschaft alle Bundesländer betroffen. In Rheinland-Pfalz sollen den Angaben zufolge rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Geld- und Werttransport zum Streik aufgerufen sein. Am Donnerstagmorgen nahmen rund 110 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an den Kundgebungen teil. Drei Unternehmen wurden an den folgenden Standorten bestreikt:
- Andernach
- Mülheim-Kärlich
- Simmern
- Föhren (bei Trier)
- Kaiserslautern
Hintergrund sind die laufenden Lohn- und Tarifverhandlungen. Ver.di fordert für die Beschäftigten unter anderem mehr Geld und einen Urlaubsanspruch von 31 Tagen. Mit dem Streik wolle man bewirken, "dass die Verhandlungen jetzt vernünftig laufen, sodass man mit einem neuen Angebot rechnen kann", so Jürgen Rinke-Oster, Geschäftssekretär von ver.di Rheinland-Pfalz und Saarland.
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ver.di macht Druck in der laufenden Tarifverhandlung
Die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) habe in der zweiten Verhandlungsrunde am 20. September kein akzeptables Angebot vorgelegt, so eine Sprecherin von ver.di. Auch nach dem darauffolgenden dreitätigen Warnstreik sei kein verbessertes Angebot unterbreitet worden, hieß es. Die Verhandlungen am 17. und 18. Oktober in München würden daher von bundesweiten Streiks begleitet.
Scharfe Kritik vom Branchenverband
Mit Blick auf den vierten von fünf Streiktagen im aktuellen Tarifkonflikt kritisiert der Branchenverband BDGW die Arbeitsniederlegungen als "sehr überdimensioniert, aufgesetzt auf ein absolut überzogenes Forderungspaket." Die Branche kämpfe derzeit ums Überleben angesichts der zunehmenden Nutzung elektronischer Zahlungsmittel, erklärt Silke Zöller, Pressesprecherin bei der BDGW. "Die Gewerkschaft kommt nicht auf die Arbeitgeber zu, sondern verharrt auf ihren Forderungen." Das trage nicht zu einer guten Verhandlungsbasis bei.
Sollte es zu keiner Einigung kommen, könnten die Streiks in den kommenden Wochen ausgeweitet werden.