Die Energiesparmaßnahmen galten zunächst von September bis Ende Februar und wurden später bis zum 15. April verlängert. Damit sollte über den Winter eine Notsituation bei der Energieversorgung infolge ausbleibender russischer Gaslieferungen verhindert werden. Zu den Vorgaben gehörten unter anderem eine maximale Raumtemperatur von 19 Grad in öffentlichen Gebäuden, ein Heizverbot für private Swimmingpools und Einschränkungen bei der Beleuchtung von Gebäuden, Denkmälern und Werbeflächen.
Die Energiesparvorhaben seien "sehr flächendeckend" und vielfältig umgesetzt worden, sagte Bernd Düsterdiek vom Deutschen Städtebund der Deutschen Presse-Agentur Ende Februar. Man gehe deshalb von Einsparpotenzialen von etwa 10 bis 20 Prozent aus. Wie viel Energie in den vergangenen sieben Monaten durch die Maßnahmen tatsächlich eingespart werden konnte, ist bisher allerdings unklar. Die Bundesnetzagentur erklärte auf SWR-Anfrage, der Gesamtstromverbrauch in Deutschland sei 2022 im Vergleich zum Vorjahr nur leicht gesunken. Den stärksten Rückgang habe es im vergangenen Oktober mit -10,8 Prozent gegeben.
Beleuchtung von Denkmälern Energie sparen: Mainz bleibt dunkel, in Alzey wird es wieder heller
Während viele Städte in Rheinhessen weiterhin nachts Gebäude und Denkmäler nicht mehr beleuchten, will die Stadt Alzey das Alte Rathaus und den Wartbergturm wieder anstrahlen.
Mit dem Wegfall der Energiesparvorgaben ab Sonntag dürfen Kommunen erst einmal wieder selbst entscheiden, ob und in welchem Maß sie ihre Außenbeleuchtung anschalten. Wie handhaben das größere Städte in Rheinland-Pfalz?
Mainz, Koblenz und Kaiserslautern schalten zunächst nicht wieder an
In der Landeshauptstadt wurden in den vergangenen Monaten etwa 70 Gebäude - darunter die Theodor-Heuss-Brücke, das Europahaus und das Kaisertor - nicht beleuchtet und das soll bis in den Mai hinein so bleiben. Dann wird erneut entschieden. Die großen Mainzer Wahrzeichen wie der Dom, die Christuskirche und die Kirche St. Stephan hingegen waren nicht von den Sparmaßnahmen betroffen und werden auch weiterhin angestrahlt.
In Kaiserslautern bleiben öffentliche Gebäude und Denkmäler vorerst im Dunkeln - aus Gründen des Klimaschutzes, wie die Stadt mitteilte. Koblenz möchte ebenfalls nicht zur Beleuchtung zurückkehren. Allerdings prüft die Stadt gerade Ausnahmen für manche Bauten.
Zeitgeschaltete Beleuchtung in Trier
Trier hingegen wird markante Orte im Stadtbild wieder anstrahlen. Dazu zählen unter anderem die Porta Nigra, die Kaiserthermen, das Kurfürstliche Palais und die Konstantin-Basilika. Jedoch werde weiterhin auf Sparsamkeit geachtet, teilte die Stadt mit. "Der tägliche Beginn der Beleuchtung ist an die Einschaltzeiten der Straßenbeleuchtung angepasst, die je nach Jahreszeit und Einsetzen der Dunkelheit variieren."
In anderen Städten steht Entscheidung noch aus
In Ludwigshafen steht die Entscheidung bezüglich der Außenbeleuchtung noch aus. Gleiches gilt für die Städte Bad Kreuznach und Neustadt an der Weinstraße. In Neuwied wird derzeit noch geprüft, ob einige Standorte wie beispielsweise Kirchen wieder angestrahlt werden sollen. In öffentlichen Gebäuden geht dort in den nächsten Tagen aber auf jeden Fall das Licht wieder an.