Ende Juli übernimmt nach Angaben der DRK-Krankenhäuser wieder die reguläre Geschäftsführung den Betrieb, der sogenannte Sachwalter soll dann sein Amt niederlegen. Zuvor habe bereits die Gläubigerversammlung den Sanierungsplänen zugestimmt, hieß es. Es geht um die Klinikstandorte Altenkirchen, Alzey, Hachenburg, Kirchen an der Sieg und Neuwied.
Größere Umstrukturierungen vor allem in Altenkirchen und Hachenburg
Laut Trägergesellschaft können die Kliniken nun nach der Gerichtsentscheidung ihre Umstrukturierung fortsetzen. Insbesondere an den Kliniken im Westerwald ist es zu teils größeren Umstrukturierungen und Einsparmaßnahmen gekommen. Es geht laut Träger um eine stärkere Spezialisierung der einzelnen Krankenhäuser.
In Hachenburg wurde deswegen zum Beispiel trotz großen Widerstands im Frühjahr die Geburtsstation dauerhaft geschlossen. Das Krankenhaus in Altenkirchen ist zu einem ambulanten medizinischen Zentrum umgestaltet werden. Es gibt dort jetzt nur noch 20 Kurzzeit-Betten statt der 170 Betten vor der Insolvenz.
Weniger Veränderungen in Alzey, Kirchen und Neuwied
Am Standort in Alzey gibt es dagegen deutlich weniger Veränderungen. Nach Angaben der Betreibergesellschaft steht das DRK-Krankenhaus in Alzey wirtschaftlich gut da. Dort seien vor allem die OP-Pläne und die Bettenbelegung optimiert worden. Am Standort in Kirchen an der Sieg soll nach Angaben der Gesellschaft ein Zentrum für Frauenmedizin und Geburtshilfe entstehen. Am DRK-Krankenhaus in Neuwied soll beispielsweise die Geriatrie gestärkt werden.
Vorerst keine weiteren Sparmaßnahmen
Laut der DRK-Trägergesellschaft sind vorerst keine weiteren Sparmaßnahmen geplant. Allerdings will sie auf SWR-Nachfrage nicht ausschließen, dass es im Zuge der Krankenhausreform des Bundes zu weiteren Umstrukturierungen kommen kann.
Neue Schwerpunkte nach Umstrukturierung DRK Krankenhaus Altenkirchen: Ab April fast nur noch ambulante Behandlungen
Im DRK-Krankenhaus in Altenkirchen gibt es ab April Veränderungen: Der Schwerpunkt liegt künftig in ambulanten Operationen und in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Spätfolgen von Corona und hohe Energiekosten führten zum Insolvenzantrag
Die Notwendigkeit für einen Insolvenzantrag in Eigenverantwortung hatte das DRK mit den Spätfolgen der Corona-Krise und den drastisch gestiegenen Energiekosten erklärt. Auch eine Reihe anderer Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz hatte in den vergangenen Monaten Insolvenzanträge gestellt.