Betroffen sind die CDU-Politiker Sertac Bilgin (Ludwigshafen/Frankenthal), Dominik Sienkiewicz (Trier) und Ursula Groden-Kranich (Mainz). Sie haben zwar die meisten Erststimmen in ihren Wahlkreisen erhalten, aber ihre Sitze sind nicht durch den Zweitstimmenanteil der Partei in Rheinland-Pfalz gedeckt. Bundesweit trifft es laut Bundeswahlleiterin 23 Bewerberinnen und Bewerber. Die meisten von ihnen gehören der CDU an.
Landes-CDU kritisiert Regelung
Die Landes-CDU bezeichnete es als "Unding", dass Bilgin, Sienkiewicz und Groden-Kranich ohne Mandat bleiben. "Die Erststimmen von 150.000 Wählerinnen und Wähler in Mainz, Trier und dem Wahlkreis Ludwigshafen/Frankenthal sind demnach wertlos", erklärte Generalsekretär Johannes Steiniger. Zudem hätten die Bürgerinnen und Bürger in den drei Wahlkreisen keinen direkten Vertreter mehr in Berlin. Das führe die Demokratie vor Ort ad absurdum. Aus Sicht Steinigers ist Rheinland-Pfalz von den Folgen des neuen Wahlrechts überproportional betroffen.
SWR Wahlergebnisportal Bundestagswahl 2025 - Ergebnisse der Wahlkreise in Rheinland-Pfalz
Bundestagswahl 2025 - Ergebnisse der Wahlkreise in Rheinland-Pfalz
Wahlrechtsreform ändert Vorgehensweise
Bei der vergangenen Bundestagswahl war die Regelung noch anders: Wer den Wahlkreis gewonnen hatte, ist automatisch in den Bundestag in Berlin eingezogen. Das ist bei dieser Wahl nicht mehr so. Nach der Wahlrechtsreform bedeutet ein Stimmensieg im Wahlkreis nicht automatisch, dass die Person auch wirklich in den Bundestag einzieht. Denn das Ergebnis der Zweitstimmen muss das Ergebnis der Erststimmen decken.
Trotz Direktmandat Ludwigshafen/Frankenthal: CDU-Kandidat Bilgin nicht im Bundestag
Obwohl er die meisten Erststimmen im Wahlkreis Ludwigshafen/Frankenthal gewonnen hat, bekommt Sertac Bilgin (CDU) kein Direktmandat. "Erklär' das mal den Leuten", sagt er.
Diese zwölf Wahlkreissieger ziehen in den Bundestag ein:
Die gewählten Abgeordneten aus RLP im neuen Bundestag
Da neben den Wahlkreissiegerinnen und Wahlkreissiegern auch Abgeordnete über die Landeslisten in den Bundestag einziehen, hier eine Übersicht, wer Rheinland-Pfalz in der kommenden Legistlaturperiode im Parlament vertritt:
CDU: Florian Bilic, Marlon Bröhr, Ellen Demuth, Thomas Gebhart, Mechthild Heil, Julia Klöckner, Jan Metzler, Harald Orthey, Josef Oster, Patrick Schnieder, Johannes Steiniger
SPD: Daniel Baldy, Angelika Glöckner, Verena Hubertz, Isabel Mackensen-Geis, Tanja Machalet, Matthias Mieves, Thorsten Rudolph
AfD: Andreas Bleck, Nicole Höchst, Iris Nieland, Sebastian Münzenmaier, Bernd Schattner, Thomas Stephan, Jörg Zirwes
Grüne: Armin Grau, Misbah Khan, Corinna Rüffer, Julian-Béla Joswig
Linke: Julia-Christina Stange, Gerhard Trabert