Das bestätigte ein verbleibendes Vorstandsmitglied der Jugendorganisation. Demnach hat das Vorsitzendenduo Paula Frings und Enrico Pereira Krausch, beide aus Mainz, dem restlichen Landesvorstand der Grünen Jugend mitgeteilt, zurückzutreten.
Eine inhaltliche Erklärung für diesen Schritt habe es nicht gegeben. Ob die beiden auch aus der grünen Partei austreten oder ausgetreten sind, sei nicht bekannt. Auf SWR-Anfrage waren Frings und Pereira Krausch zunächst nicht zu erreichen.
Andere Vorstandsmitglieder wollen weitermachen
Mindestens drei der acht Vorstandsmitglieder der Jugendorganisation wollen den Informationen zufolge aber weitermachen und sich bei der nächsten Landesmitgliederversammlung Ende Oktober wieder zur Wahl stellen. Die Grüne Jugend werde nicht aufgeben, der Landesverband sich nicht auflösen.
Bundesvorstand der Grünen Jugend hatte zuvor Rücktritt angekündigt
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass der komplette Bundesvorstand der Grünen Jugend aus Protest gegen die Politik der Mutterpartei zurücktritt und die Partei verlassen wird. Der Plan sei, einen "neuen, dezidiert linken Jugendverband" zu gründen.
Grüne-Landesvorsitzende Cramme-Hill und Bunjes kritisch
Die Landesvorsitzenden der Grünen, Natalie Cramme-Hill und Paul Bunjes, zeigten am Donnerstag auf SWR-Anfrage wenig Verständnis für die Ankündigung des Bundesvorstands der Grünen Jugend.
"Wir kritisieren dieses offenbar mit längerem Vorlauf geplante Vorgehen. Der Unwille, sich in der Grünen Jugend zu engagieren und darüber auch in unserer Partei zu wirken, ist für uns bedauerlich. Problematisch ist aus unserer Sicht, dass jetzt für einen Monat die Infrastruktur der Grünen Jugend genutzt wird, um ein eigenes Vorhaben voranzutreiben", so Cramme-Hill.
"Klar ist, das bedeutet nicht das Ende der Grünen Jugend. Auf dem Bundeskongress werden sich Nachfolger*innen finden, die bereit sind, weiter Verantwortung zu übernehmen und die Arbeit der Grünen kritisch, stachelig zu begleiten", zeigte sich Bunjes zuversichtlich.