Wohnungsnot bei Studierenden: Das sind die Ursachen

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Jonathan Hadem
Jonathan Hadem steht im Gang eines SWR-Gebäudes.

Auf einen Platz im Studentenwohnheim oder ein WG-Zimmer kommen in den allermeisten Städten neun bis zehn Interessenten. Die Wartezeiten für Studentenwohnheime liegen inzwischen bei mehreren Jahren. Wie aus dem aktuellen Studentenwohnreport des Finanzdienstleisters MLP und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht, hat sich die Lage im vergangenen Jahr weiter verschärft.

"Der Mietwohnungsmarkt ist sehr angespannt. Aufgrund der höheren Zinsen haben wir auch eine Verlagerung vom Eigentumsmarkt in den Mietwohnungsmarkt", sagt Michael Voigtländer vom IW zu den Ursachen. Das Problem werde an den günstigeren Wohnungssektor weitergebeben. Dazu steige die Einwohnerzahl in vielen Großstädten und gleichzeitig werde nicht genug gebaut: Das führe in der Summe dazu, dass die Mieten stark steigen. Was man auch sehen müsse sei, "dass Studierende mit vielen jungen Erwerbstätigen oder mit Fernpendlern konkurrieren, die oftmals zahlungskräftiger sind."

Lösungsansatz: Programm für Einliegerwohnungen und Dachgeschosse ausbauen

Einen Lösungsansatz sieht Voigtländer neben dem Wohnungsbau im Bestandswohnraum: "Es gibt sehr viele große Einfamilienhäuser, die nicht richtig genutzt werden - da wäre ein Programm für Einliegerwohnungen sicherlich spannend. Man könnte auch darüber nachdenken, Dachgeschosse besser auszubauen. Das wäre für Studierende oftmals interessant, da sie nicht viel Wohnraum brauchen", so Voigtländer im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem.

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