Trotz gestiegener Steuern und Auflagen

Gegen den Trend: Ryanair bietet am Flughafen Hahn mehr Flüge an

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An vielen Standorten streicht Ryanair Flugverbindungen, um Kosten zu sparen. Nur am Flughafen Hahn baut Ryanair sogar aus. Wie kommt es dazu?

Thessaloniki, Valencia, Catania. Für viele Reisende geht es vom Flughafen Hahn in den Süden. Die meisten fliegen mit Ryanair – der Platzhirsch im Hunsrück. Die irische Airline hatte allerdings kürzlich angekündigt, wie andere Fluggesellschaften, ihr Angebot an vielen deutschen Flughäfen zu reduzieren. Allerdings nicht am Flughafen Hahn. Woran könnte das liegen?

Luftverkehrsteuer belastet Fluggesellschaften

Die Fluggesellschaften klagen vor allem über die gestiegene Luftverkehrsteuer. So hat die Bundesregierung kürzlich die sogenannte Luftverkehrsteuer pro Gast von 12,73 Euro auf 15,53 Euro für innerdeutsche und EU-Flüge angehoben. Auch der Höchstsatz für Luftsicherheitsgebühren steigt ab dem kommenden Jahr von 10 Euro auf 15 Euro pro Passagier. Gut für die Staatskasse, schlecht für die Fluggesellschaften. Im Endeffekt wirke sich das auch auf den Kunden aus, sagt Volkswirt Richard Klophaus.

Fliegen könnte teurer werden

"Die Fluggesellschaften, die ausweichen können, die treiben wir damit quasi ins Ausland. Dazu zählt Ryanair, die sozusagen dann auch andere Standorte entwickelt oder andere Routen entwickelt, die Deutschland nicht berühren." Klohaus befürchtet, Fluggesellschaft mit Basis in Deutschland könnten ihre Marktmacht nutzen und die Ticketpreise in die Höhe treiben.

Dass aber noch mehr Verbindungen gestrichen werden, glaubt er nicht. Auch nicht, dass Ryanair sich vom Hahn zurückzieht und das liege am Flughafen-Eigentümer.

"Im Jahr 2023 gab es einen Eigentümer-Wechsel aus öffentlicher Hand zum privaten Betreiber TRIWO AG", erläutert Klohaus, "und es scheint, dass der Fokus auf Kosten und Effizienz gut zum Lowcost-Geschäftsmodell einer Ryanair passt – und ähnlicher Fluggesellschaften." Deshalb stehe der Flughafen Hahn vergleichsweise gut da.

Flughafen Hahn behauptet sich auf turbulentem Markt

Auch im Hunsrück ist man entspannt, trotz der großen Abhängigkeit von Ryanair. Noch im April wurde Jubiläum gefeiert, im Mai hat die Airline ihre dritte Maschine stationiert. Rüdiger Franke, Geschäftsführer des TRIWO Hahn Airport sagte dem SWR: "Im Winterflugplan 2024/2025 wird Ryanair sogar mehr Verbindungen anbieten als im Vorjahreszeitraum. Ryanair ist für uns seit 25 Jahren ein treuer und verlässlicher Partner.

Aktuell heißt es also durchatmen für den Flughafen Hahn – in einem sonst so turbulenten Luftfahrt-Markt.

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