Die Zahlen steigen seit Jahren. Depressionen sind der dritthäufigste Grund für Krankschreibungen, nach Atemwegsinfekten und Rückenproblemen, Tendenz steigend. Zum Beispiel hat die Krankenkasse DAK allein für Baden-Württemberg ein Plus von viereinhalb Prozent gegenüber dem Vorjahr errechnet. Die Zahlen stammen aus dem Oktober. Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention sagt, dass Depressionen zu den am meisten unterschätzten Krankheiten gehören. Im Laufe seines Lebens ist etwa jeder sechste Erwachsene einmal davon betroffen.
Eine Depression kann sich unterschiedlich zeigen, Burn-out zählt zum Beispiel auch dazu, sagt der Arzt und Journalist Lothar Zimmermann. "Die Belastung, die wir im Beruf, im Alltag und auch familiär haben, die müssen wir ja irgendwie verarbeiten und dann kann es sein, dass wir in eine Lage kommen, wo wir nicht mehr richtig wissen, wie wir damit zurechtkommen sollen. Und dann fallen wir in ein tiefes Loch."
Depression ist mehr als Traurigkeit
Und: Eine Depression gehe über Traurigkeit hinaus. Antriebslosigkeit gehöre oft dazu, schon das Aufstehen aus dem Bett falle schwer – für Außenstehende sei das oft nicht nachzuvollziehen. Ein Warnzeichen laut Zimmermann: Wenn die Motivation fehlt und „wenn man die Freude am Leben verliert“. Welche Warnsignale es noch gibt und warum es wichtig ist, dann schnell zu handeln, erklärt er im Gespräch mit SWR Aktuell Moderatorin Katja Burck.
Psychologie Depressionen bei Männern – Eher gereizt als niedergeschlagen
Antriebslos und traurig zu sein, halten viele für typische Zeichen einer Depression. Männer sind anfangs aber häufig aggressiv, reizbar, sie neigen zu Wutausbrüchen und riskantem Verhalten.