Die Rettungsdienste in Baden-Württemberg rechnen mit einer unruhigen Lage in der diesjährigen Silvesternacht. "Wir sind sehr angespannt", beschreibt Michael Wucherer die Lage in SWR Aktuell. Er ist Leiter des DRK-Rettungsdienstes Esslingen-Nürtingen. "Es gibt kein Böllerverbot, es gibt kein Versammlungsverbot - deshalb rechnen wir mit sehr vielen Einsätzen."
Angesichts des Personalmangels ist dies eine große Herausforderung: "Auch wir haben deutlich spürbar eine Grippewelle und sehr viele Krankmeldungen, die wir kompensieren müssen", so Wucherer. "Deshalb werden wir uns mit anderen Leistungserbringern abstimmen, um voll ausgestattet zu sein."
Ehrenamtliche Helfer sind gefragt
Falls es mehr Notrufe als Rettungsteams geben sollte, werde nach Dringlichkeit entschieden. "Wir haben zudem immer noch die Möglichkeit, auf Ehrenamtliche der Hilfsorganisationen zurückzugreifen." Dort stünden Rettungswagen und Krankenwagen bereit, die man notfalls alarmieren könne.
Rettungsdienstleiter rechnet nicht mit Engpässen
Dennoch geht der Rettungsdienstleiter aus Esslingen nicht davon aus, dass es zu Engpässen bei der Notfallversorgung kommt: "Wir fahren klassisch von einem zum anderen Unfallort. Auch die Übergabe in der Klinik wird in der Regel sehr kurz sein, damit die Fahrzeuge wieder frei sind", erklärt Wucherer.
Hoffnung auf die Einsicht der Menschen
Der Rettungsdienstleiter hofft, "dass die Menschen gegenseitig auf sich aufpassen - dass man vielleicht auch mal einem Freund oder Bekannten gefährliche Dinge aus der Hand nimmt. Wir können nur auf die Einsicht der Menschen hoffen."
Er könne es gut verstehen, dass man nach der Corona-Pandemie vielleicht mal etwas ausgiebiger feiere. "Wir hoffen aber, dass alles im Rahmen bleibt und dass unser Rettungsdienst funktioniert - und denen helfen kann, die es dann tatsächlich benötigen", so Wucherer.