Patientenschützer warnt: "Diese IGeL gehören nicht in Arztpraxen"

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Autor/in
Pascal Fournier
Porträt von Pascal Fournier
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Julia Salinas

Augendruckmessung oder ein Vorsorge-Ultraschall. Patientinnen und Patienten in Deutschland nehmen individuelle Gesundheitsleistungen, kurz IGeL, gerne in Anspruch. Versicherte bezahlen mindestens 2,4 Milliarden Euro für solche Leistungen. Das zeigt der aktuelle IGeL-Monitor des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen.

Der Dienst zweifelt allerdings an der Sinnhaftigkeit dieser Selbstzahler-Leistungen. "Manche Untersuchungen rufen falsch-positive Ergebnisse hervor und lösen damit risikobehaftete Behandlungen aus", sagt Stefan Schwartze, er ist der Patientenbeauftragte des Bundes.

Insgesamt wurden 56 IGeL im diesjährigen Monitor betrachtet. Lediglich drei davon erhielten bei der Bewertung das Prädikat "tendenziell positiv". Die meisten Leistungen wurden als „unklar“ und "tendenziell negativ" eingestuft.

Wenn Leistungen als tendenziell negativ bewertet werden, dann gehören solche IGeL-Leistungen nicht in Arztpraxen, sondern schlichtweg nicht angewendet.

Inwieweit der Patientenschützer vor allem bei der Aufklärung über IGeL Nachholbedarf sieht, erklärt er im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Pascal Fournier.