Der künftige Präsident Trump will die USA zum Zentrum für Kryptowährungen machen. Das treibt den Bitcoin auf ein Allzeithoch von knapp unter 90.000 Euro. Lohnt er als Geldanlage?
Tatsache ist: Die Ankündigung Trumps ist Rückenwind. Denn sie weckt die Hoffnung auf Deregulierung, sagt Saidi Sulilatu in SWR Aktuell. Er ist Chefredakteur des Geldratgebers Finanztip. Die Euphorie dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Bitcoin hoch spekulativ ist: „Der Bitcoin schwankt extrem, bis zu vier mal stärker als Aktien-ETFs. Als Anlage für die Altervorsorge sei er deshalb kaum geeignet. „Es steht zu befürchten, wenn das ganze Experiment nicht läuft, dass man dann sogar sein Geld verlieren kann.“
Wo sollte ich Bitcoins kaufen?
Saidu rät davon ab , Bitcoins über eine reguläre Bank zu kaufen: „Man muss sehr genau hinschauen, was man tatsächlich kauft. Es ist nicht so, dass alle Banken den Direktkauf anbieten.“ Oft seien es nur Aktien von Bitcoin-Unternehmen oder sogenannte Derivate, also Finanzprodukte, deren Wertentwicklung vom Kurs eines anderen Anlageprodukts abhängt. Finanzexperte Sulilatu rät deshalb Bitcoin-Geschäfte über eine Kryptobörse abzuwickeln.
Wie werden Bitcoin-Gewinne versteuert?
In diesem Punkt unterscheiden sich Bitcoins von anderen Geldanlagen. Wie beim Gold sind Gewinne nach 12 Monaten steuerfrei. „Das heißt aber auch, wenn ich Gewinne von mehr als 1000 Euro unterjährig verkaufe, dann muss ich die gesamte Summe versteuern.“ Hier lohne es sich vor allem langfristig zu investieren und nicht auf kurzfristige Gewinnmitnahmen zu schauen. „Ich kann auch Verluste aus Bitcoin-Geschäften nicht mit anderen Gewinnen verrechnen“, sagt Saidi Sulilatu im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Petra Waldvogel.