DIW-Chef Fratzscher: Streik-Folgeschäden für "manche Unternehmen erheblich"

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Autor/in
Hadem, Jonathan

Die Proteste der Landwirte und der Streik der Lokführer gehen auch heute weiter. Die Bauern blockieren wichtige Zufahrtsstraßen, bei der Bahn gilt weiter ein Notfahrplan. Auch der Güterverkehr ist vom Ausstand der Lokführer betroffen.

Zwar wird nur etwa ein Fünftel der in Deutschland beförderten Güter mit der Bahn transportiert, trotzdem sind ganze Industriezweige davon abhängig. Für manche Unternehmen sei pünktlicher Transport essenziell: "Viele Unternehmen produzieren 'just in time'. Wenn Dinge fehlen, können sie ihr Produkt nicht fertigstellen", sagte Marcel Fratzscher, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem. Diese Unternehmen könnten auch nicht einfach auf andere Transportmittel ausweichen.

Streiks für manche Unternehmen fatal

Wenn es einmalig einen Streik gebe, seien auch die wirtschaftlichen Kosten überschaubar, sagte Fratzscher. "Wenn es immer wieder passiert, dann sind die Schäden erheblich - vor allem für Unternehmen, die auf den Transport angewiesen sind." Diese Schäden ließen sich nicht auf den Euro genau beziffern, sagte Fratzscher. Solche Ausfälle beschädigten aber auch das Vertrauen der Menschen darin, dass Dinge funktionierten.

Ob die Unternehmen in Deutschland Notfallpläne für Lieferausfälle haben und wie lange es dauert, die liegengebliebenen Güter ans Ziel zu bringen, bespricht SWR Aktuell-Moderator Jonathan Hadem mit Marcel Fratzscher.

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Hadem, Jonathan