Ein Weihnachtsmarkt ist eigentlich ein Symbol für die vorweihnachtliche Harmonie und Gemütlichkeit. Doch vielerorts gibt es Streit. Denn die GEMA, die für die Verwertung von Musikrechten zuständig ist, verlangt in diesem Jahr höhere Gebühren für Bühnenmusik. Ich muss zugeben, dass die Bühnenmusik für mich nicht besonders relevant ist – sondern eher der Glühwein, gebrannte Mandeln und das Zusammenkommen mit Freunden. Jedoch kann ich jeden verstehen, für den die musikalischen Angebote eine willkommene Abwechslung zu den üblichen Buden sind.
Mit den gestiegenen Gebühren gehen die Städte unterschiedlich um. In Mainz etwa wurde das musikalische Angebot ausgedünnt, von Montag bis Mittwoch gibt es keine Bühnenmusik. Trotz des eingeschränkten Angebots zahlt die Stadt Mainz für die verbleibenden Tage die sechsfache Summe im Vergleich zum Vorjahr. In Koblenz reagiert am Dienstagabend der Chor mit einem stillen Protest, das Programm fällt in diesem Jahr sogar komplett aus. Nur zwei Beispiele, die zeigen, dass es bislang an einer guten Lösung für beide Seiten fehlt.
Dass die Gebühren steigen, liegt daran, dass die GEMA in diesem Jahr anders rechnet als zuvor. Denn bislang wurde bei der Anmeldung die Fläche vor einer Bühne berechnet, nun gilt hierbei die gesamte Fläche eines Marktes. Auch wenn, wie bei den meisten Weihnachtsmärkten üblich, die Bühnenmusik gar nicht überall zu hören ist. Ich halte das für unsinnig.
Dabei ist das Interesse der GEMA an einer fairen Entlohnung der Musiker vollkommen berechtigt. Aus meiner Sicht müssen die Städte und Gemeinden daher mit der GEMA einen tragfähigen Kompromiss finden. Denn wenn die hohen Gebühren dafür sorgen, dass auf Weihnachtsmärkten keine Musik mehr gespielt wird, ist den Künstlern am Ende auch nicht geholfen.