Mitarbeiter der Südwestdeutschen Landesverkehrs GmbH (SWEG) stehen bei einer Kundgebung im Rahmen eines Warnstreiks auf vor dem Bahnhof in Gammertingen.

Nächste Verhandlungsrunde am Freitag

SWEG-Warnstreik: Busse und Bahnen in Baden-Württemberg blieben stehen

Stand

Am Mittwoch ist in vielen Orten Baden-Württembergs der Nahverkehr bestreikt worden. Laut ver.di waren 1.800 SWEG-Mitarbeitende aufgefordert, ihre Arbeit niederzulegen.

Ab dem frühen Mittwochmorgen haben sich Fahrgäste von Bussen und Bahnen in mehreren Regionen in Baden-Württemberg auf Einschränkungen einstellen müssen. Die Gewerkschaft ver.di hatte die Beschäftigten der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Hunderte seien dem Appell gefolgt, sagte ein Gewerkschaftssprecher am Mittwochmittag. Das Unternehmen mit Sitz in Lahr (Ortenaukreis) betreibt vor allem Bus- und Zugverbindungen im badischen Landesteil.

Besonders stark zu spüren waren die Auswirkungen des Warnstreiks laut SWEG etwa in der Ortenau: Dort fuhren keine SWEG-Busse und auch die Ortenau-S-Bahn fuhr nur stark eingeschränkt. Auch in Weil am Rhein, Lörrach, Offenburg, Lahr, Kehl oder Bad Mergentheim standen die Busse still. Darauf hatte die SWEG extra hingewiesen, da am Mittwoch an den Gymnasien in Baden-Württemberg das Deutsch-Abitur geschrieben wurde. Dem Kultusministerium waren aber zunächst keine Probleme wegen des Arbeitskampfs bekannt.

Entwarnung gab die für die SWEG Bahn Stuttgart und für eine Reihe von Busunternehmen - etwa die SWEG Bus GmbH Karlsruhe, Schwetzingen (Rhein-Neckar-Kreis), Rheinmünster (Landkreis Rastatt), Pforzheim und die Nahverkehr Mittelbaden GmbH. 

Diese Gebiete waren vom Streik betroffen

In Baden-Württemberg waren laut ver.di 1.800 Mitarbeitende aufgefordert, ihre Arbeit niederzulegen. Die Gewerkschaft ging davon aus, dass rund 800 Mitarbeitende dem Aufruf folgen würden und es dadurch im Busverkehr in den Gebieten Kraichgau, Hohenlohe, Main/Tauber, Mittelbaden, Markgräflerland und Weil am Rhein sowie in den Landkreisen Zollernalb, Sigmaringen, Reutlingen, Biberach und Tübingen zu Beeinträchtigungen kommen könnte. Außerdem war der Bahnverkehr der Netze Ortenau, Ulmer Stern, Zollernbahn und Schwarzwälder Ring betroffen.

Ulm

ver.di rief Beschäftigte bei SWEG auf Warnstreik: Donaubahn und Brenzbahn betroffen

Die Gewerkschaft ver.di hat am Mittwoch erneut zu einem Warnstreik im Bus- und Bahnverkehr aufgerufen. Davon waren auch die Donaubahn und die Brenzbahn betroffen. Die meisten Busse jedoch fuhren.

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Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten ab diesem Jahr eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 550 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Auszubildendenvergütung soll um 250 Euro steigen. In einer ersten Verhandlungsrunde am 17. April hatten die Arbeitgeber ein niedrigeres Angebot vorgelegt. Der Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen e.V. bietet Lohnerhöhungen erst ab 2024 und steuerfreie Sonderzahlungen ab diesem Jahr an. ver.di verlangt zudem bessere Arbeitsbedingungen, um dem Personalmangel in den Betrieben zu begegnen. Die nächste Verhandlungsrunde soll am 28. April stattfinden.

Dörzbach

Hohenlohe- und Main-Tauberkreis betroffen SWEG-Warnstreik beeinträchtigt Nahverkehr

Die Gewerkschaft ver.di hat zum nächsten Warnstreik aufgerufen: am Mittwoch legen nun die Beschäftigten der SWEG einen Tag lang ihre Arbeit nieder - auch in der Region.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Aktionen auch in anderen Bundesländern

Neben den Aktionen in Baden-Württemberg fanden ebenfalls am Mittwoch Warnstreiks in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern statt. BW stelle mit 2.800 Beschäftigten den Großteil derer, die unter den Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV) fallen, sagte ein Gewerkschaftssprecher. 1.800 davon sind bei der SWEG und damit zum Warnstreik aufgefordert. Bundesweit fallen laut ver.di rund 5.000 Beschäftigte unter den Tarifvertrag.

Die rund 40 Betriebe werden nicht vom Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen erfasst. Sie haben auch nichts mit den aktuell laufenden Bahn-Tarifverhandlungen zu tun, die aktuell von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG geführt werden. Der kleine Eisenbahn-Tarifvertrag sei historisch gewachsen, erklärte ein Gewerkschaftssprecher.

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