Rund 1.900 Flüchtlinge sind derzeit in Unterkünften des Landkreises untergebracht. Die Kapazitäten zur Aufnahme von Asylsuchenden seien ausgelastet, teilte das Landratsamt am Donnerstagabend mit. Um die stetige Zahl an Personen, die dem Landkreis zugewiesen werden, unterbringen zu können, würden im Moment "unter Hochdruck verschieden Maßnahmen umgesetzt beziehungsweise Notfallpläne aktiviert".
Dazu gehört die Vorbereitung von Sporthallen zur Unterbringung von geflüchteten Menschen: In die alte Sporthalle im Schulzentrum Neu-Ulm Pfuhl könnten schon nächste Woche Flüchtlinge einziehen, es gibt dort Platz für etwa 200 Menschen. Derzeit wird ein Schutzboden verlegt und die Halle mit Betten, Tischen und Stühlen sowie einer Essensausgabe ausgestattet.
Turnhallen in Neu-Ulm bewährt als Unterkunft für Geflüchtete
Die Halle in Pfuhl habe sich bereits zwei Mal bei der Unterbringung von Geflüchteten bewährt, heißt es weiter - und zwar während der Flüchtlingskrise 2015/2016 sowie zu Beginn des Krieges gegen die Ukraine. Es gibt in der Halle unter anderem Duschen und Toiletten. Für den Schul- und Vereinssport steht laut Landratsamt dann weiter die sogenannte neue Halle im Schulzentrum Neu-Ulm Pfuhl zur Verfügung.
Außerdem wird, wie bereits angekündigt, die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm wieder als Notunterbringung vorbereitet, wie schon zur Flüchtlingskrise vor acht Jahren. Die Halle kann voraussichtlich in der Woche ab dem 20. November belegt werden und bietet ebenfalls Platz für rund 200 Menschen.
Betreut werden die Menschen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ausländeramtes am Landratsamt Neu-Ulm. Ein Sicherheitsdienst soll an beiden Hallen rund um die Uhr vor Ort sein, heißt es weiter.
Belegung der Turnhallen "im Moment unumgänglich"
Wie lange die Hallen belegt sein werden, ist momentan nicht absehbar. "Aufgrund der aktuellen angespannten Situation ist die Belegung der Hallen im Moment jedoch unumgänglich." Ziel sei, die Belegung der Schulturnhallen möglichst schnell wieder aufzulösen.
Dafür werden jedoch alternative Wohnobjekte dringend benötigt. Gesucht werden vor allem Häuser, Wohnungen oder separate Wohnbereiche, die mittel- bis langfristig zur Flüchtlingsunterbringung genutzt werden könnten. Außerdem ist die Behörde auf der Suche nach bereits erschlossenen Grundstücken mit Anschlüssen für Strom, Wasser und Kanalisation. Anbieter können sich an das Landratsamt Neu-Ulm wenden.