Vertrag mit Landschaftsarchitekten unterzeichnet

Landesgartenschau 2030 Ulm: "Wir wollen Stadt neu denken"

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Rainer Schlenz
Rainer Schlenz

Weniger Auto - mehr Stadtqualität: So lassen sich die Pläne für die Landesgartenschau 2030 in Ulm zusammenfassen. Am Donnerstag wurde ein Vertrag mit einem Landschaftsarchitekturbüro unterzeichnet.

Die Landesgartenschau 2030 in Ulm - das ist zwar alles noch Zukunftsmusik, aber die Töne werden immer klarer hörbar: Am Donnerstag hat die Stadt Ulm einen Vertrag mit dem Berliner Landschaftsarchitekturbüro SINAI unterzeichnet.

Die Landesgartenschau wird das größte Stadtentwicklungsprojekt für Ulm, sagte Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU) schon in seiner Schwörrede am Montag. Und Baubürgermeister Tim von Winning fügte am Donnerstag an, dass aus der Autostadt Ulm eine Stadt mit ganz neuen Qualitäten entstehen soll - und zwar ohne dass Autos verbannt werden. Dabei zog er einen erstaunlichen Vergleich.

Landesgartenschau 2030 Ulm: Champs Elysées an der B10?

"Uns geht es darum, die Dominanz des Autoverkehrs an der Stelle zu reduzieren", sagte von Winning in Bezug auf die B10. Allerdings werde man die Menge an Fahrzeugverkehr vorerst gar nicht groß verringern können. Müsse man auch gar nicht: Über die Champs Elysées in Paris fahren 80.000 Fahrzeuge am Tag - ähnlich wie auf der B10, so der Baubürgermeister. Und trotzdem sei die Champs Elysées die Prachtstraße von Paris.

Bislang eine Bausünde aus den Sechzigerjahren: So könnte das Blaubeurer Tor zur Landesgartenschau Ulm 2030 aussehen.
Bislang eine Bausünde aus den Sechzigerjahren: So könnte das Blaubeurer Tor in ein paar Jahren aussehen.

Eine Champs Elysées an der B10 in Ulm - wenn das keine Perspektive ist! Große Worte kommen auch vom Chef des Berliner Büros SINAI, A.W. Faust: Er will den Raum der Stadt Ulm neu verteilen, die Stadt als lebendigen Organismus denken.

Landesgartenschau: Mehr als nur "Grün"

Faust sieht dabei große Chancen für die Ulmerinnen und Ulmer auf attraktive Zonen zum Durchschnaufen. "Das Ziel ist natürlich, nicht einfach 'Grün', sondern Orte mit Atmosphäre und Aufenthaltsqualität zu schaffen", sagt Faust. Er denkt an die Möglichkeiten am Ehinger Tor mit den alten Bäumen. "Wenn man sich vorstellen könnte, dass da ein bisschen mehr Stille blühte - es vielleicht für alle Generationen etwas wäre."

Hotspot Ehinger Tor: Der ganze Bereich ist dem Fahrzeugverkehr untergeordnet. Das soll sich ändern.
Hotspot Ehinger Tor: Der ganze Bereich ist dem Fahrzeugverkehr untergeordnet. Das soll sich ändern.

A.W. Faust schwärmt weiter: Er denkt über kleine Festivals am Park am neugestalteten Blaubeurer Tor nach, Kaffeetrinken beim Sonnenuntergang, es soll Biotope zwischen den beiden Armen der Blau geben. "Das sind Orte, die es heute noch nicht gibt."

Ulm

Am Mittwochabend geht es weiter Ulm: Unwetter stoppt Verpflanzung von Bäumen

Das Unwetter in der Nacht auf Mittwoch hat auch den Umzug großer Bäume vom Blaubeurer Ring nach Ulm-Söflingen gestoppt. Bislang wurden nur drei der sieben Bäume verpflanzt.

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Über die Landesgartenschau 2030 Ulm hinausgedacht

Es geht um die Neuorganisation des Verkehrsraums. Ziel seien "neue qualitätsvolle Freiräume in der Stadt", sagt Baubürgermeister Tim von Winning. Am Donnerstag unterzeichnete er den Vertrag für dieses Projekt mit dem Berliner Landschaftsarchitekten A.W. Faust. Dessen Büro hat bereits einige Erfahrung mit Bundes- und Landesgartenschauen, unter anderem in Heilbronn, Kirchheim und Wittstock.

Der Zeitplan bis 2030

Im März nächsten Jahres fällt die endgültige Entscheidung über die Durchführung der Landesgartenschau, teilte von Winning mit. Bis Ende 2025 werden die bisherigen Planungen im sogenannten Westglacis, also einen "Grünstreifen" zwischen Wilhelmsburg und Donau, konkretisiert. Und ab 2026 werden die Berliner Landschaftsarchitekten "zusammen mit der bis dahin gegründeten Gartenschaugesellschaft die neu geschaffenen Freiräume realisieren", heißt es in einer Mitteilung der Stadt Ulm.

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