Angeschlagener Batteriehersteller

Sanierungspläne: VARTA-Beschäftigte zwischen Sorgen und Hoffnung

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Autor/in
Ole Hilgert

Mit einer weitreichenden Sanierung will der Batteriehersteller VARTA aus der Krise kommen. Weitere Jobs sollen zunächst nicht wegfallen. Doch viele Beschäftigte in Ellwangen machen sich Sorgen.

Aufregung auf der Ostalb: Das Traditionsunternehmen VARTA in Ellwangen (Ostalbkreis) ächzt unter einem enormen Schuldenberg. Nun will die Geschäftsleitung mit einem Schuldenschnitt an frisches Kapital kommen. Aktionäre könnten leer ausgehen. Stellenstreichungen soll es zunächst nicht geben. Und doch haben viele Angestellte des Batterieherstellers Zukunftssorgen.

Der Ellwanger Oberbürgermeister Michael Dambacher hofft, dass sich der angeschlagene Batteriehersteller mit 1.200 Arbeitsplätzen in der Stadt möglichst schnell erholt. Im SWR-Gespräch zeigt er sich erleichtert, dass zumindest bislang keine weiteren Stellen gestrichen werden sollen:

"Natürlich machen wir uns Sorgen, vor allem um die jungen Kollegen", berichtet eine VARTA-Mitarbeiterin zum Schichtwechsel. Keiner wisse, wie es weitergehe, sagt ein anderer. Ein Dritter klagt, dass irgendwann Schluss sei, wenn die Konzernführung so weitermache. Frust und Sorgen sind spürbar - einen Tag, nachdem der angeschlagene Ellwanger Batteriehersteller ein Restrukturierungsprogramm angekündigt hat.

Doch es gibt auch andere Stimmen. "Das wird schon wieder besser, da bin ich mir ganz sicher", sagt ein Beschäftigter schulterzuckend. Ein weiterer verweist auf die lange, erfolgreiche Firmengeschichte. Die Sanierung müsse jetzt greifen, damit möglichst wenige Stellen gestrichen werden.

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Ellwangens Oberbürgermeister Michael Dambacher (CDU) ist erleichtert, dass VARTA keine weiteren Stellenkürzungen angekündigt hat. Dass die Aktionäre ihr angelegtes Geld bei einem möglichen Schuldenschnitt verlieren würden, sei bedauerlich. Der Fokus für Ellwangen sei aber, dass die Angestellten ihre Arbeit weiter machen könnten, damit der Konzern eine erfolgreiche Zukunft hat.

Vorsichtig optimistisch gibt sich auch die IG Metall. Laut Gewerkschaftssekretär Fabian Fink ist die Belegschaft bei VARTA seit Monaten leidgeplagt. Die Restrukturierung sei folgerichtig. Allerdings müssten Arbeitnehmervertreter in diesen Prozess nun dringend eingebunden werden, so Fink. Bisher sei die Konzernführung weder auf die Gewerkschaft, noch auf den Betriebsrat zugegangen.

VARTA und Ellwangen sind untrennbar miteinander verbunden. Wenn es VARTA nicht gut geht, geht es auch der Bürgerschaft nicht gut.

 VARTA-Chef: Sanierungsgutachten ist fast fertig

Der VARTA-Vorstandsvorsitzende Michael Ostermann ist indes zuversichtlich, dass die Restrukturierungspläne aufgehen und eine solide Basis für die künftige Stabilität des Traditionsunternehmens schaffen.

In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) sagte er, dass das Sanierungsgutachten fast fertig sei. Einen akuten Insolvenzgrund gebe es nicht, allerdings einen Kapitalbedarf im hohen zweistelligen Millionenbereich. Möglicherweise springt hier auch der Sportwagenhersteller Porsche als Investor bei VARTA ein.

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