Was privaten Kletterern verboten ist, ist für Höhenretter eine wichtige Übung - klettern am Ulmer Münster. Bei einer Übung simulierten Höhenretter der Feuerwehr Ulm am Dienstagabend einen Arbeitsunfall am eingerüsteten Nordturm. Dazu gehörte auch das Abseilen eines "Verletzten" an der Außenfassade. Auf ein Hilfsmittel konnten die Höhenretter allerdings nicht zurückgreifen: den Aufzug. Übungsleiter Alexander Raschke sagte dem SWR, das Münster sei besonders geeignet:
Die Aufgabe für die Höhenretter der Feuerwehr Ulm: Personenrettung von einem Gerüst aus rund 60 Metern Höhe. Ein Verletzter sollte auf einer Trage an der Nordseite des Münsters abgeseilt werden. Acht Feuerwehrleute waren an der Übung beteiligt.
In der Höhe an einem Gerüst üben, das gehe auch an anderen Gebäuden - nicht nur am Ulmer Münster, so Übungsleiter Alexander Raschke. Abgesehen davon, dass es Spaß mache, an so einem Bauwerk mitten in der Stadt zu üben, sei das Ulmer Münster auch prädestiniert für so eine Übung: "Es ist sehr hoch. Und das ist auch gut, denn man muss sich immer wieder mal an die Höhe gewöhnen. Das Gerüst steht außerdem das ganze Jahr über und dort arbeiten täglich bis zu 20 Leute - da kann auch wirklich mal etwas passieren."
Bei Rettungsaktionen an normalen Häusern könne häufig eine Drehleiter genutzt werden, am Münster nicht - "da muss wirklich die Höhenrettung kommen", so Raschke.
Höhenretter mussten alles selbst aufs Ulmer Münster tragen
Insgesamt zeigte sich Übungsleiter Alexander Raschke von der Feuerwehr Ulm zufrieden mit der Übung der Höhenrettung: "Es hat alles so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe." Nur einen Unterschied gab es: Wegen des starken Windes durften die Höhenretter den Lastenaufzug am Münster nicht benutzen, um etwa Hilfsmittel wie eine Trage nach oben zu transportieren. Sie mussten alles selbst hochschaffen. "Ich bin vier, fünf Mal raufgelaufen, das hat uns schon Sportlichkeit abverlangt."