Tischtennis | Bundesliga

Tischtennis-Streit: Neu-Ulmer Topspieler zum Friedensgespräch geladen

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Redakteur/in
dpa, js

Der Deutsche Tischtennis-Bund hat den Neu-Ulmer Topspieler Dimitrij Ovtcharov und den Düsseldorfer Manager Andreas Preuß zu einem Friedensgespräch geladen. Dies soll am Montag stattfinden.

Der Neu-Ulmer Topspieler Dimitrij Ovtcharov ist vom Deutschen Tischtennis-Bund zusammen mit dem Düsseldorfer Manager Andreas Preuß zu einem Friedensgipfel geladen. Man wolle sich am Montagabend in Düsseldorf treffen, um die persönlichen Angriffe zu klären, teilte der Tischtennis-Bund gegenüber dem Sportinformationsdienst mit. Ovtcharov und der TTC Neu-Ulm hatten Preuß öffentlich kritisiert, weil dieser Manager eines konkurrierenden Clubs und gleichzeitig Aufsichtsratsmitglied der Liga ist.

Der Olympia-Dritte Ovtcharov und dessen Klub, TTC Neu-Ulm, der sich aus der Bundesliga (TTBL) zurückziehen will, hatten Preuß als Aufsichtsratsmitglied der Liga Interessenskonflikte und Einflussnahme vorgeworfen.

Zudem Rückzug aus Bundesliga

Der TTC Neu-Ulm zieht sich zudem nach nur vier Jahren aus der Tischtennis-Bundesliga zurück und will sich mit Stars wie Dimitrij Ovtcharov künftig allein auf die Champions League konzentrieren. Das hatte der Club am Donnerstag (23.02.2023) in einer Pressemitteilung und in einem Schreiben an den Ligaverband TTBL bekannt gegeben.

Streit mit dem Ligaverband eskaliert in Rückzug

Die Neu-Ulmer stellten kurz vor dem Ablauf der Frist keinen Antrag für eine Bundesliga-Lizenz in der nächsten Saison und eskalierten einen Streit mit der TTBL und mit dem deutschen Meister Borussia Düsseldorf durch diesen Schritt noch weiter. 

Liga-Geschäftsführer Nico Stehle: "Verein respektiert die Liga nicht"

"Wir bedauern es sehr, dass der Verein keine Bundesliga-Lizenz mehr beantragen will", sagte Liga-Geschäftsführer Nico Stehle. "Der Verein hat aber schon mehrfach gezeigt, dass es ihm gar nicht um die Liga geht. Er respektiert die Liga auch nicht als Institution, die ihre Regeln schützt."

Hintergrund dieses Streits war eine Zehn-Spiele-Sperre für die beiden Neu-Ulmer Stars Truls Moregardh und Lin Yun-Ju. Der Club hatte den Vizeweltmeister aus Schweden, den Weltranglisten-Achten aus Taiwan, den Olympia-Dritten Ovtcharov und den Japaner Tomokazu Harimoto vor dieser Saison vor allem für die Champions League und den Pokal-Wettbewerb verpflichtet, in der Bundesliga kommen vor allem drei junge russische Spieler zum Einsatz. Weil Moregardh und Lin im Januar noch für einen jeweils anderen Verein im Ausland spielten, verurteilte die TTBL die beiden zu einer Geldstrafe und der erst in der kommenden Saison geltenden Langzeit-Sperre.

So begründet Neu-Ulm seinen Rückzug

Das Argument der Liga: Der TTC Neu-Ulm brach vorsätzlich die Regeln. Der Club dagegen legte vor einem Schiedsgericht Protest gegen die Sperren ein, weil er vor allem die Wirksamkeit erst in der nächsten Saison für unverhältnismäßig hält. Da mit einem Urteil des Schiedsgerichts erst in sechs bis acht Wochen zu rechnen ist, könne Neu-Ulm aktuell auch keine Kaderplanung für die kommende Bundesliga-Saison vornehmen. So begründen die bayerischen Schwaben ihren Rückzug aus der höchsten deutschen Spielklasse.

Champions League auch als Zweit- oder Drittligist möglich

Verträge für die Champions League möchten sie dagegen schon abschließen hieß es. Dort gelten die Sperren für Moregardh und Lin nicht. Und dort könnte der Verein mithilfe einer Wildcard des europäischen Verbands ETTU künftig auch als Zweit- oder Drittligist antreten.

"Der TTC Neu-Ulm macht lieber jetzt Verträge für die Champions League mit Moregardh und Lin, als dass diese in den nächsten Wochen im Ausland unterschreiben", heißt es in der Presseerklärung des Clubs.

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