Mehr als 100.000 Menschen sollen bislang aus der Kaukasusregion Berg Karabach nach Armenien geflohen sein. Um sie mit dem Nötigsten zu versorgen, ist am Dienstag in Ulm ein Hilfstransport beladen worden - mit Stromaggregaten und Schlafsäcken.
Hilfeersuchen aus Armenien an die EU
Armenien hatte sich wegen des Zustroms von Flüchtlingen mit einem Hilfeersuchen an die Europäische Union gewandt. An dieser humanitären Hilfe beteiligt sich auch Deutschland. Am Sonntag sei das Technische Hilfswerk in Baden-Württemberg beauftragt worden, Hilfsgüter zusammenzustellen, so der Leiter des THW-Logistzentrums in Ulm, Bernd Urban. In Ulm haben THW-Helfer am Dienstagvormittag 50 transportable Stromaggregate und 520 Schlafsäcke verladen. Die Hilfsgüter haben einen Wert von rund 185.000 Euro.
Weitertransport nach Bayern und dann per Luftfracht nach Armenien
Von Ulm aus geht der Transport zunächst zum THW-Logistikzentrum nach Obernburg bei Aschaffenburg in Bayern. Dort sollen weitere Hilfsgüter hinzukommen: Zelte, Beleuchtung und Feldbetten. Der gesamte Warenwert beträgt rund 450.000 Euro, weiß Urban. Per Luftfracht bringt eine Spedition dann alles nach Armenien.
80 Prozent der Menschen aus Berg Karabach auf der Flucht
Von den rund 120.000 Einwohner der armenischen Enklave Berg Karabach in Aserbaidschan sind nach Angaben der armenischen Regierung mehr als 100.000 geflohen. Das aserbaidschanische Militär hatte die Separatisten in Berg Karabach mit einer 24-stündigen Blitzoffensive, die am 19. September begann, zur Kapitulation gezwungen. Die aserbaidschanische Regierung hat zwar zugesagt, die Rechte der ethnischen Armenier in der Region zu respektieren, die meisten flohen dennoch nach Armenien.
Ulmer THW-Logistikzentrum immer wieder gefragt
Das Ulmer THW-Logistikzentrum ist immer wieder gefragt, wenn Deutschland Hilfstransporte für Krisen- und Katastrophenregionen zusammenstellt. So gab es zuletzt Lieferungen von Zeltbeleuchtungen und Stromgeneratoren nach Libyen, das von Überschwemmungen betroffen war. Nach der Explosion des Kachowka-Staudammes in der Ukraine lieferte das Ulmer THW Wasserfilter und Stromaggregate.