Ein stolzes Jubiläum: Seit exakt 150 Jahren serviert die Wirtsfamilie Greiff im "Hirsch" im Erbacher Stadtteil Ersingen (Alb-Donau-Kreis) ihren Gästen Stockfisch. Immer an Aschermittwoch.
1874 erstmals im Ersinger "Hirsch" serviert
Im Jahr 1874 hatte der damalige Hirschwirt Johannes Greiff eine Annonce in die örtliche Zeitung gesetzt: "Auf den Aschermittwoch ladet zu einem Stockfisch-, Häring- und Schneckenessen freundlichst ein Johannes Greiff zum "Hirsch"".
Die "freundlichste Einladung" wurde gerne angenommen. Und so war eine Aschermittwochs-Tradition geboren. Mittlerweile ist es sogar auch eine Faschingsdienstagstradition. Die vielen Anfragen haben die Erweiterung um einen Tag nötig gemacht, sagt der Wirt. Und fügt hinzu, er sei ohnehin evangelisch. Heißt wohl: An katholische Bräuche hält er sich nicht krampfhaft.
Stockfisch: Getrocknet und wieder gewässert
Der "Hirsch" platzt an den beiden Abenden aus allen Nähten. Die Wirtsleute berichten von in der Regel älteren Gästen. Jüngere kommen weniger, viele kennen Kabeljau gar nicht, meinen sie. Dieser Fisch ist es, der zu Stockfisch verarbeitet wird. Erst gesalzen, dann getrocknet und schließlich wieder gewässert. In kochendem Wasser muss er so lange ziehen, bis er auseinanderfällt. Serviert wird er mit geschmälzten Zwiebeln und Sauerkraut.
Alternativen zum Stockfisch auf der Karte
Der Geschmack des Stockfischs wird als "intensiv" beschrieben. Für alle, die dem doch nichts abgewinnen können, gibt es weitere, nicht minder ungewöhnliche Speisen. So hat das Schneckengericht die Zeit ebenfalls überdauert. Und Ziegenbockbraten steht auch auf der Karte..