Ein Jahr lang ist auf dem Containerbahnhof in Dornstadt (Alb-Donau-Kreis) ein selbstfahrender Lastwagen getestet worden. Das Testprojekt nennt sich ANITA, dahinter steckt die etwas ungelenke Wortfolge "Autonome Innovation im Terminal Ablauf". Beteiligt sind die Deutsche Bahn, das Unternehmen MAN, die Hochschule Fresenius und die auf Fahrzeug-Automatisierung spezialisierte Götting KG. Am Freitag haben sie Bilanz gezogen.
Die Projektpartner sind zufrieden mit dem Test
Die beteiligten Projektpartner sind zufrieden mit der Testphase. Denn: Der Lkw fährt größtenteils allein zwischen den hunderten Containern auf dem Umschlagbahnhof Ulm. Das Lenkrad bewegt sich von selbst. Auch das Be- und Entladen von der Schiene auf die Straße läuft autonom. In der Testzeit muss immer jemand daneben sitzen, um im Notfall eingreifen zu können. In Zukunft könnte der Lastwagen aber auch ohne Menschen funktionieren.
Ulm-Dornstadt bietet mehrere Vorteile als Test-Standort
Die Projektpartner haben sich für Dornstadt als Test-Standort entschieden, weil dort die Strecke, auf der sich der Lkw bewegen muss, einige Herausforderungen mit sich bringt. Zum Beispiel einen Kreisverkehr, durch den der Lkw manövrieren muss. Außerdem werden innerhalb des Güterbahnhofs besonders viele Container bewegt.
MAN will bis Ende des Jahrzehnts serienmäßig produzieren
Durch das Projekt will man zum einen auf den Mangel an Lkw-Fahrern reagieren, so Martina Niemann, Vorständin der DB Cargo AG für Finanzen, Controlling und Angebotsmanagement. Aber auch beim Umstieg auf die Schiene soll das Projekt Anreize schaffen. Denn durch die Automatisierung können die Abläufe auf Güterbahnhöfen effizienter gesteuert werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert "ANITA" mit 5,5 Millionen Euro. Bis Ende des Jahrzehnts könnten fahrerlose Lkw laut dem Lastwagenhersteller MAN serienmäßig in Produktion gehen.