Freiwillige der DLRG am Meer

Von der Ostalb an die Ostsee: Rettungsschwimmer im Einsatz

Stand
Autor/in
Nina Haag
Anita Schlesak
Anita Schlesak

Freiwillige der DLRG zieht's ans Meer. Nicht um zu entspannen, sondern um zu arbeiten. Zwölf Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer von der Ostalb sind an der Ostsee im Einsatz.

Junge Freiwillige von der Ostalb tauschen das heimische Freibad gegen Ostseewellen ein. Am Badestrand in Grömitz nördlich von Lübeck unterstützen sie jeweils zwei Wochen lang die örtlichen Rettungsschwimmer: in ihrem Urlaub, ehrenamtlich gegen Kost und Logis. Sabrina Queren von der Ortsgruppe Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ist seit 13 Jahren dabei.

Ehrenamtlich an der Ostsee: Ausschau halten

Ihr Platz am Strand ist der Wachturm. Mit optimaler Aussicht auf die Ostseewellen und die Badegäste. Eine gute Sicht braucht Sabrina Queren aus Waldstetten im Ostalbkreis auch, denn als Rettungsschwimmerin muss sie vor allem eines tun: Ausschau halten und den Überblick bewahren. Von 9 bis 18 Uhr bewacht sie den Strand in Grömitz.

Los geht es mit der Morgenbesprechung: Wie ist das Wetter, was gilt es zu beachten, wer wird heute wo eingesetzt? Für acht Kilometer Strand sind die Ehrenamtlichen auf 18 Wachtürmen und direkt auf dem Meer in einem der fünf Boote stationiert.

Zwölf DLRG-Rettungsschwimmer aus dem Ostalbkreis unterstützen für zwei Wochen die Wasserrettung in Grömitz an der Ostseeküste.
Sabrina Queren von der DLRG Ortsgruppe Schwäbisch Gmünd ist auch als Bootsführerin auf dem Meer.

Rettungsschwimmerin aus Waldstetten: Es liegt in der Familie

Auch die 28-Jährige ist inzwischen Bootsführerin und in diesem Sommer auch auf einem Rettungsboot eingesetzt. "Wenn dann ein Einsatz kommt," sagt Sabrina Queren, "starten wir direkt am Strand und fahren raus". Außerdem stehen Paddle-Boards für den Notfall bereit. Zum ersten Mal in Grömitz war sie mit 16. Das ist das Mindestalter für die Ostsee-Rettung.

Seither hat sie keinen Sommer ausgelassen. "Es ist familiäre Vorbelastung", sagt die Industriekauffrau schmunzelnd, denn schon ihre Eltern und auch ihr großer Bruder hätten in Grömitz Wache geschoben.

Zwölf DLRG-Rettungsschwimmer aus dem Ostalbkreis unterstützen für zwei Wochen die Wasserrettung in Grömitz an der Ostseeküste.
Die Freiwilligen von der Ostalb sind auf Wachtürmen und in fünf Booten direkt auf der Ostsee eingesetzt.

Vom Freibad auf Wellengang und Strömung umstellen

Kürzlich hat Sabrina Queren auch eine junge Kollegin von der DLRG in Aalen-Wasseralfingen eingelernt, zehn von ihnen sind dieses Jahr neu an der Ostsee. Das sei schon auch eine Herausforderung, sagt Marian Müller, der daheim auf der Ostalb im Freibad und am Bucher Stausee im Einsatz ist.

Auf Wellengang, Strömung und Salzwasser hat er sich da erst umstellen müssen. Wie die 5.000 anderen Freiwilligen auch, die jeden Sommer die Wasserrettung an deutschen Küsten leisten. Weil die Ortsverbände an Nord- und Ostsee das nicht allein stemmen können, holen sie sich Hilfe aus dem ganzen Land.

Leben retten musste Sabrina Queren in ihren 13 Ostseesommern noch nicht. Nur einmal hat sie auf der Hauptwache Funkdienst gehabt, während ihre Kollegen draußen jemanden reanimierten. In diesem Sommer musste einmal der Rettungshubschrauber gerufen werden. Das kommt glücklicherweise eher selten vor, betonen die Freiwilligen von der Ostalb. Meistens können sie am Ostseestrand schon mit einem Kühlakku oder einem Pflaster helfen - bei Wespenstichen und kleinen Verletzungen.

Zwölf DLRG-Rettungsschwimmer aus dem Ostalbkreis unterstützen für zwei Wochen die Wasserrettung in Grömitz an der Ostseeküste.
Auf dem Turm: Marian Müller ist einer von zehn Freiwilligen der DLRG Ortsgruppe Wasseralfingen am Ostseestrand nördlich von Lübeck.

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