Im Ulmer Stadtgebiet werden vermehrt Grünflächen angelegt. Die Stadt will sich gegen den Klimawandel rüsten. Dafür verschwinden Parkplätze und Asphalt. Vor allem in der Innenstadt gebe es da viel Bedarf, erklärt Franz Münch vom Grünflächenamt der Stadt im SWR-Interview.
Es gebe im Ulmer Zentrum sehr wenig Grün. Gerade das Pflanzen von Bäumen sei wichtig, weil Bäume durch Transpiration und den Schatten Kühlung bringen. Eigentlich sei die Stadt gut aufgestellt, was Begrünung angehe. Es gebe 50.000 Bäume, auf die die Abteilung Grünflächen ein Auge hat. Wo es hapere, sei die Innenstadt.
Standorte, an denen man Bäume pflanzen könne, seien sehr rar. Ein Grund seien vor allem Leitungen im Boden. Die Mitarbeiter des Grünflächenamtes seien deswegen teilweise auch dabei, solche Leitungen auch zu verschieben, um Raum für mehr Grün zu schaffen. Mögliche Standorte werden untersucht, so Franz Münch. Die Stadt müsse dann aber auch darauf schauen, dass die Begrünung nicht zu teuer wird.
Überhitzung in der Stadt kann örtlich bis zu 50 Grad Celsius bedeuten
Würde die Stadt nichts machen, drohe allerdings langfristig eine völlige Überhitzung. Über Asphalt seien Temperaturen von 50 Grad keine Seltenheit, so Münch. Mit Blick auf die neu entstandenen, baumarmen Sedelhöfe sagt er, dass es gerade in der Innenstadt Begehrlichkeiten gibt. Es werden Keller und Tiefgaragen gebraucht, da falle der Platz für Bäume teilweise tatsächlich weg.
Klimawandel in der Stadt: Wassermanagement und neue Baumarten
Neben der Begrünung wirft das Grünflächenamt auch einen Blick darauf, wie Bäume und Pflanzen im Stadtgebiet in Zukunft mit Wasser versorgt werden können. Es werde unter anderem mittels Sensoren in der Erde untersucht, wie das Wassermanagement aussehen kann.
Auch auf das Pflanzen der richtigen Bäume achtet die Stadt. Der Amberbaum, die Gleditschie oder die Robinie sind bekannt dafür, gut mit den sich verändernden Klimabedingungen zurechtzukommen. Aber auch heimische Arten wie der Ahorn werden weiter gepflanzt, so der Gartenbauexperte.