Am Sonntag, 8. Oktober, sind in Bayern Landtags- und Bezirkswahlen. Bei der letzten Landtagswahl 2018 gingen in den Stimmkreisen Neu-Ulm, Günzburg, Augsburg-Land/Dillingen und Donau-Ries alle Direktmandate an die CSU. Stimmkreise entsprechen in Bayern etwa den Landkreisen. Wahlkreise sind dagegen größer, sie entsprechen Regierungsbezirken.
Bei den jüngsten Wahlen bröckelte die Zustimmung zur CSU: Von einem Stimmanteil von 60,7 Prozent 2003 auf 40,7 Prozent im Jahr 2013 und weiter auf 37,2 Prozent bei der jüngsten Wahl 2018. Unter den Direktmandaten der CSU war damals noch Politik-Prominenz wie Alfred Sauter zeitweise Justizminister und Beate Merk, ebenfalls zeitweise Justizministerin. Beide kandidieren dieses Mal nicht mehr für die CSU.
Generationenwechsel bei der CSU in Neu-Ulm, Günzburg, Dillingen
Im Stimmkreis Neu-Ulm tritt Thorsten Freudenberger zum ersten Mal für die CSU an. Der 50-Jährige ist amtierender Landrat im Kreis Neu-Ulm und will jetzt den Sprung in den Landtag wagen. Seine Vorgängerin im Landtag, Beate Merk, steht nicht mehr zur Wahl. Die heute 66-Jährige war 1995 die erste Frau als Oberbürgermeisterin von Neu-Ulm, zog 2008 in den Landtag ein, war zeitweise Justizministerin und zieht sich nun aus der Politik zurück.
Im Stimmkreis Günzburg ist Jenny Schack für die CSU zum ersten Mal dabei. Die 42-jährige Journalistin tritt als Nachfolgerin von Alfred Sauter an. Er war vor zwei Jahren im Zuge der Masken-Affäre auf Druck der CSU-Spitze von all seinen Partei-Ämtern zurückgetreten. Sein Landtagsmandat behielt der heute über 70-Jährige jedoch und ist seither parteiloser Abgeordneter.
Im Stimmkreis Augsburg-Land, Dillingen tritt der über 70-jährige Landtagsabgeordnete Georg Winter (CSU) nicht mehr an. Er war seit 1990 Mitglied im Landtag. Sein Nachfolger ist Manuel Knoll, der bisher als Geschäftsführer der arbeitsrechtlichen Kommission der bayerischen Diözesen arbeitet.
Dagegen ist Wolfgang Fackler aus dem Stimmkreis Donau-Ries bereits bei den vergangenen beiden Landtagswahlen für die CSU angetreten und seit 2013 Abgeordneter im Landtag. Bei der Wahl im Jahr 2018 bekam der heute 48-Jährige rund 46 Prozent der Stimmen.
Bislang bekam die CSU die meisten Direktmandate
Aus Neu-Ulm und Günzburg wollen auch Politiker und Politikerinnen anderer Parteien in den Landtag. So kandidiert Julia Probst von den Grünen im Stimmkreis Neu-Ulm zum ersten Mal. Sie wäre die erste gehörlose Abgeordnete im Bayerischen Landtag. Die Grünen in Bayern konnten bei der Wahl vor fünf Jahren sechs der 91 Direktmandate holen, die anderen 85 gingen an die CSU. Daniel Fürst tritt bereits zum zweiten Mal in Folge an.
Für andere Parteien besteht die Chance, in den Landtag einzuziehen, vor allem über den Stimmanteil ihrer Partei. So zog im Stimmkreis Günzburg 2018 Gerd Mannes von der AfD in den Landtag ein. Er konnte dort nach Alfred Sauter (damals noch CSU) die meisten Stimmen gewinnen.
So ist der Landtag zusammengesetzt
Der Bayerische Landtag setzt sich zusammen aus 91 Direktmandaten und 89 Abgeordneten, die darüber bestimmt werden, wie viele Erst- und Zweitstimmen ein Partei bekommen hat. Hat eine Partei einen höhereren Stimmanteil als sie Direktmandate hat, werden die weiteren Plätze über die Parteiliste aufgefüllt.
Hat eine Partei mehr Direktmandate als prozentuale Anteile, bleiben die direkt gewählten Abgeordneten und die anderen Parteien füllen ihre Plätze auf, bis die prozentuale Zusammensetzung wieder stimmt.
Zeitgleich mit der Landtagswahl findet auch die Bezirkswahl statt. Bayern ist in sieben Bezirke eingeteilt. Sie entsprechen den Regierungsbezirken. Für die Region Bayerisch-Schwaben ist das der Regierungsbezirk Schwaben.