Am Sonntagabend sind die beiden Spitzenkandidaten der Grünen für den Bayerischen Landtag, der Fraktionsvorsitzende Ludwig Hartmann sowie die Grünen-Abgeordnete Katharina Schulze, bei einer Wahlkampfveranstaltung auf dem Neu-Ulmer Petrusplatz mit einem Stein beworfen worden. Verletzt wurde laut Polizei niemand.
Aufgeheizte Stimmung: Kandidaten der Grünen mit Stein beworfen
Der Auftritt der Landtagskandidatin und des Landtagskandidaten von Bündnis90/Grüne wurde von Pfiffen und Zwischenrufen begleitet, wie auf einem Video in sozialen Netzwerken zu sehen ist. In der aufgeheizten Stimmung flog plötzlich ein Stein in Richtung Podium. Der Werfer, ein 44-jähriger Mann, wurde zunächst festgenommen und später wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Gegen ihn ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Memmingen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.
Der Mann sei bereits wegen ähnlicher Delikte polizeibekannt, sagte ein Polizeisprecher dem SWR. Er stamme aus Baden-Württemberg und sei alkoholisiert gewesen. Der Mann gehöre offenbar der Corona-Maßnahmenkritiker-Szene an, er habe ein entsprechendes Schild bei sich gehabt. Weitere Details würden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt gegeben.
Grünen-Kandidatin Schulze: "Steinwurf auf die demokratischen Werte"
"Das hat mit Demokratie gar nichts zu tun", sagte Katharina Schulze direkt nach der Tat. Beleidigungen, Bedrohungen und Störungen seien bei Veranstaltungen ihrer Partei "leider schon fast Alltag geworden. Aber Steine werfen? Das hat mit Protesten oder Unzufriedenheit nichts mehr zu tun", so Schulze. "Gewalt ist niemals ein adäquates Mittel der politischen Auseinandersetzung." Es sei ein Steinwurf auf die demokratischen Werte gewesen.