Auf einer Rundreise von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) durch den Alb-Donau-Kreis hat es am Freitagnachmittag eine unangemeldete Bauerndemo gegeben. Der Ministerpräsident war am Windpark Berghülen, als sich die spontane Demo formierte. Mehr als zwei Dutzend Traktoren behinderten für eine knappe Stunde die Weiterreise.
Kretschmann spricht mit den Landwirten
An den Traktoren waren Schilder mit Aufschriften wie "Die Regierung macht Mist" zu lesen. Ministerpräsident Kretschmann unterhielt sich mit den Landwirten - sie machten im Gespräch ihre Kritik an der aktuellen Landwirtschaftspolitik deutlich.
Bauern kritisieren - Ministerpräsident hält dagegen
Einer der Kritikpunkte waren die Produktionsstandards in der Landwirtschaft. Die Landwirte müssen sich der internationalen Konkurrenz stellen, so ein Bauer. Während hierzulande hohe Auflagen gelten, lägen im Supermarkt billige Produkte aus dem Ausland.
Kretschmann erklärte, dass er als Ministerpräsident von Baden-Württemberg nicht über die von den Bauern vorgebrachten Punkte entscheidet. Zugleich kümmere sich das Land schon lange um eine bessere Vermarktung regionaler Produkte. Außerdem setze er sich bei EU und Bund für die Belange der Landwirte ein.
Rundreise im Alb-Donau-Kreis wird verkürzt
Der Ministerpräsident setzte seine Rundreise schließlich fort. Eine geplante Besichtigung einer Photovoltaikanlage in Allmendingen musste ausfallen. Ein Dialog mit Vertretern von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in Blaubeuren am Nachmittag fand allerdings wie geplant statt.
Auch ein Bürgerdialog zum Ausbau erneuerbarer Energien in der Region verlief am Abend ohne Zwischenfälle. Die Veranstaltung war sehr gut besucht. Ministerpräsident Kretschmann sagte, es sei beeindruckend, wie planvoll der Alb-Donau-Kreis den Bedarf und die Potentiale für erneuerbare Energien ermittele und entsprechende Projekte umsetze. Natürlich sei die Energiewende nicht einfach, aber "wir können und werden das hinkriegen". Der Alb-Donau-Kreis zeige, wie es gehe. Landrat Heiner Scheffold sagte, die Wertschätzung des Ministerpräsidenten zeige, dass der Alb-Donau-Kreis mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie auf dem richtigen Weg sei. Nach Abschluss der Veranstaltung konnte Kretschmann das Tagungszentrum in Blaubeuren ohne Probleme verlassen.