Ein Lager voller Kartons und Hilfsgüter

Beeindruckende Hilfsaktion für die Türkei

So hilft Aalen seiner Partnerstadt Antakya nach dem Erdbeben

Stand
Autor/in
Martin Miecznik
SWR Aktuell Autor Martin Miecznik
Peter Köpple
Peter Köpple
Onlinefassung
Christine Janke
SWR Aktuell Autorin Christine Janke

In Aalen ist die Hilfsbereitschaft für die Erdbebenopfer in der Türkei besonders groß. Denn die Partnerstadt Antakya wurde schwer getroffen. Jetzt ist der 14. Transport gestartet.

In Aalen im Ostalbkreis haben besonders viele Menschen für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien gesammelt und gespendet. Aalens Partnerstadt Antakya liegt mitten im Erdbebengebiet und gehört zu den am schlimmsten zerstörten Städten. Das Nachbeben am Montag traf die Stadt erneut. Laut der türkischen Nachrichtenagentur DHA wurden die Krankenhäuser in Antakya und Iskenderun evakuiert. Die Hilfsbereitschaft ist groß, in den vergangenen Tagen wurden bereits 120 Tonnen Hilfsgüter von Aalen nach Antakya verschickt.

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300 Menschen packen Hilfsgüter für Antakya

Die Sachspenden landen in einer Lagerhalle in Aalen: Dort werden sie gesammelt, sortiert und für den Transport fertig gemacht. Dafür packen 300 Helferinnen und Helfer mit an. Mehr als ein Dutzend Lkw wurden bereits beladen und sind auf dem Weg ins 3.200 Kilometer weit entfernte Antakya.

Michaela Blank von der Stadtverwaltung Aalen hat den Überblick über die Hilfsgüter: So werden beispielsweise klappbare Betten, Matratzen und Verbandsmaterial vom Krankenhaus Neresheim, vom Ostalbklinikum Aalen und vom Verbandsstoffhersteller Hartmann aus Heidenheim in den Transport Nummer 13 verladen. Es kämen auch weiterhin sehr viele Kleiderspenden.

Kisten voller Hilfsgüter: In Aalen ist die Hilfsbereitschaft besonders groß. Aalens Partnerstadt Antakya wurde beim Erdbeben besonders schwer getroffen.
Hilfsgüter, sortiert in großen Kisten: In Aalen ist die Hilfsbereitschaft besonders groß. Aalens Partnerstadt Antakya wurde beim Erdbeben besonders schwer getroffen.

Eindrücke eines Lkw-Fahrers: Trümmer und Tote

Einer der Lkw-Fahrer ist bereits wieder zurück. Burak Özgün berichtet, dass es in der Partnerstadt viel schlimmer aussehe als gedacht: Es sei alles in Trümmern. Wenn er an seine Ankunft in Antakya denkt, fallen ihm als erstes die Schreie ein, die er noch aus den Trümmern hörte und die Familienangehörigen um Leichensäcke. Der Anblick mit den vielen Leichen sei für ihn nur schwer zu verkraften. Aber er will weiter helfen.

Lkw bringen Hilfsgüter von Aalen ins türkische Erdbebengebiet: nach Antakya
Mehr als ein Dutzend Lkw sind auf dem Weg von Aalen ins türkische Antakya. Rund 120 Tonnen an Hilfsgütern hat die Stadt schon in die vom Erdbeben schlimm getroffene Stadt geschickt.

Riesige Hilfsbereitschaft in Aalen

Den Hilfeaufruf hatte das Aalener Rathaus gestartet, nachdem klar war, dass es die 500.000-Einwohner-Stadt Antakya so heftig getroffen hatte. Und die Bürger brachten sofort viele Sachen, sagt Oberbürgermeister Frederick Brütting (SPD). Besonders gefreut habe ihn, dass Hilfe aus allen Bevölkerungsschichten und von allen türkischen Vereinen kam. Der Oberbürgermeister geht davon aus, dass das Engagement noch weiter anhalte.

"Das schöne war, dass aus allen Bevölkerungsschichten und auch aus allen türkischen Vereinen helfende Hände vor Ort waren."

Antakya soll wieder aufgebaut werden

Mit seinem Amtskollegen in Antakya telefoniert Brütting fast täglich. Das Handynetz im Erdbebengebiet funktioniert wieder, die Wasserversorgung allerdings noch nicht. Die Hilfe verlagert sich zu Geldspenden. Eine halbe Million Euro hat man in Aalen für künftige gemeinsame Projekte bereits gesammelt.

Oberbürgermeister Frederick Brütting berichtet aus seinen Telefonaten von einer großen Entschlossenheit der Einwohner Antakyas, ihre Stadt wieder aufzubauen. "Sie wollen ihr Antakya zurück - und auch wir wollen unsere Partnerstadt wieder haben."

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