Die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof will 52 von 129 Filialen in Deutschland schließen. Das Haus in Ulm soll aber weiter bestehen bleiben. Das Unternehmen hat am Montagnachmittag den Sanierungsplan vorgestellt.
Unsicherheit unter den Galeria-Beschäftigten war groß
Rainer Dacke von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in Ulm zeigte sich nach der Bekanntgabe am Montag erleichtert, vor allem für die Beschäftigten in Ulm. Die Unsicherheit war zuletzt groß.
Auch die Betriebsratsvorsitzende der Ulmer Filiale, Claudia Bender, freut sich sehr darüber, dass den Beschäftigten an ihrem Standort keine Kündigung droht. "Unsere Leute sind ja so verwurzelt mit diesem Haus." Für die Stadt Ulm wäre es ein Drama gewesen, wenn die Ulmer Filiale die Türen hätte schließen müssen, sagt sie.
Gleichzeitig zeigt Bender großes Mitgefühl für all die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der anderen Filialen im Land, für die nun die Arbeit bei Galeria Kaufhof ein Ende hat - obwohl sie jahrelang auf einen Teil ihres Lohns und Urlaubsgeld verzichtet hätten.
Galeria-Warenhauskette will 52 Filialen schließen
In Baden-Württemberg sollen sechs Filialen geschlossen werden, deutschlandweit sind es 52. Laut Gesamtbetriebsrat verlieren dadurch mehr als 5.000 Menschen ihre Arbeit. Letztlich soll die Gläubigerversammlung Ende März entscheiden, an welchen Standorten Galeria-Filialen geschlossen werden.
Die Situation bei der insolventen Galeria-Warenhauskette führt Gewerkschafter Dacke auf Fehler im Management zurück. Vor zwei Jahren, bei der letzten Insolvenz, hatte Galeria Kaufhof in Ulm ein Drittel der Stellen gestrichen.
Betriebsratsvorsitzende von Galeria Kaufhof Ulm "Der eine oder andere sagt schon, wir haben keine Zukunft"
Mehr als 40 Filialen will der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof schließen. Die Ulmer Betriebsratsvorsitzende Claudia Bender berichtet im Interview über die Sorgen der Belegschaft.