Innovationstag der Mobilität 2023

Fahren in Neu-Ulm bald ferngesteuerte Taxis?

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Autor/in
Frank Wiesner
Frank Wiesner
Hannah Schulze
Hannah Schulze

Zu viele Autos, zu wenig Parkplätze - das ist Alltag in vielen Städten. In Neu-Ulm wurde jetzt ein Carsharing-Konzept vorgestellt, mit ferngesteuerten Autos. Zukunftsmusik oder bald Realität?

Eine Mischung aus Carsharing, Taxi und ferngesteuertem Fahrzeug: Das "Remote Controlled Car" ist ein Auto, das ohne Mensch am Lenkrad zu den Kundinnen und Kunden gefahren wird, die dann selbst das Steuer in die Hand nehmen. Keine Zukunftsvision: In Neu-Ulm wurde der Wagen beim Innovationstag für Mobilität vorgestellt.

Das Taxi mit dem Smartphone bestellen und der Wagen rollt ohne Fahrer, wie von Geisterhand, bis vor die Haustür: Auf dem Verkehrsübungsplatz in Neu-Ulm hat die Testfahrt schon mal gut funktioniert. Kein Wunder, denn die Technologie ist erprobt. In Estland sind fünf solcher ferngesteuerten Taxis schon im Einsatz. Ziel ist es, mit diesem Konzept die Verkehrssituation in den Städten entschärfen. Zu viele Autos treffen auf zu wenig Parkraum.

"Die Innenstädte sind heute voll gepfropft mit ganz vielen Autos. So eine Möglichkeit ist natürlich ideal!"

Vor allem beim herkömmlichen Carsharing ein Gewinn: Für Nutzer entfallen die Suche nach den Leihautos und der Fußweg zum nächsten Carsharing-Stellplatz. Außerdem fällt am Zielort die Parkplatzsuche weg. Die ferngesteuerten Taxis können nach dem Einsatz zum Beispiel in einem Industriegebiet abgestellt oder direkt zum nächsten Kunden gefahren werden.

Ferngesteuerte Taxis: So funktioniert die Technik

Bis der Kunde selbst das Steuer übernimmt, wird das Auto von einem "Remotefahrer" (engl. remote - dt. fern/Fernantrieb) von einem anderen Ort aus gesteuert: Mit einem Lenkrad, ähnlich wie bei einer Spielekonsole, einer Automatik-Schaltung und unzähligen Bildschirmen, auf die die Umgebung des Autos übertragen wird.

Car to go: Beim Innovationstag in Neu-Ulm werden ferngesteuerte Taxis vorgeführt. 
Vorführung beim Innovationstag in Neu-Ulm: Von hier aus steuert der Remotefahrer das Taxi zu den Kundinnen und Kunden.

An den ferngesteuerten Autos selbst sind sechs Kameras angebracht. Via Mobilfunknetz werden die Bilder übertragen. Bricht die Verbindung ab, bleibt der Wagen stehen. Die neue Generation fahre sogar selbst rechts ran, so Bernhard Edmaier von der Firma Elmo. Die Einsatzgebiete würden aber im Voraus ausreichend getestet, damit die Verbindung stabil bleibe.

Mobilitätstag in Neu-Ulm: Sind ferngesteuerte Autos die Zukunft?

Steffen Fiebig, der Mobilitätsmanager des Landkreises Neu-Ulm, ist begeistert von dem Konzept: "Eine Vorstufe des autonomen Fahrens. Ich hoffe, dass ich diese Technik noch erleben werde!" Wann die Autos wirklich auf deutschen Straßen fahren ist unklar. Ein Zulassungsverfahren beim TÜV Süd in München läuft aber schon. Zumindest die Genehmigung soll noch in diesem Jahr kommen.

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